Lesebuch von Dr. Alfons Kraus +
Inhaltsverzeichnis
001: Geschichtlicher Rückblick auf den Markt Bad Abbach
003: Das Bad Abbacher Marktwappen
004: Die letzte Heimat jedes Abbachers oder die Sepultur
007: Wohltätige Bruderschaften und Stiftungen in (Bad) Abbach
008: Brauchtum in Abbach in naher und ferner Vergangenheit
010: Ein kleiner Abbacher Wirtschaftsspiegel
012: Zistererhaus – ein Schandfleck am Ortseingang? Abbachs Tore bis in das 19.Jahrhundert
015: Ein stiller Zeuge aus der Zeit, als Abbach ein Landgericht besaß
018: Das soziale Netz vor Bismarck
019: Die „Sozialwohnung“ im Abbach der „guten alten Zeit“ – Das Armenhaus
020: Zum „Rentenproblem“ im 18. und 19. Jahrhundert
021: Zur „Abbacher Madonna“ im Karmeliterkloster Straubing.
022: Das Mädchenhaus oder Armenkinderhaus der Anna-Maria Koller (1845 – 1901)
023: Abbach und Napoleon Bonaparte
024: Abbach im 1. Weltkrieg (1914 – 1918)
025: Bad Abbach im 2. Weltkrieg (1939 – 1945)
026: Oberndorf – Geschichtliches
027: Saalhaupt – Geschichtliches
028: Lengfeld in Vergangenheit und Gegenwart
029: Poikam – die verträumte Braut von jenseits der Donau
030: Peising seit Menschengedenken
031: Das Distriktkrankenhaus am Krankenhausberg
032: Kindergärten in Bad Abbach von Maria Weigert (1901) bis heute
033: Der Nikolausverein und die Sozialstation
034: Die Feuerwehr in (Bad) Abbach
035: Sportstätten und Schwimmbäder
037: Der Bau der Wasserleitung in Abbach
038: Der Donaudeich. (Im Volksmund „Dammbau“)
040: Brauereien und Gaststätten
041: Die Bürgermeister von (Bad) Abbach von 1639 bis 2023
042: Rezept bei klammer Haushaltslage
043: Wie die Begegnung so die Bewegung, oder freundliche Zuwendungen zur gegebenen Zeit
044: Bakschisch für ein Kyrieeleis
045: Wie ein Gerücht den Ab(b)achern Beine machte
046: Wie lang im alten Abbach die Ewigkeit dauerte.
050: Schwere Jahre nach Kriegsende 1945 bis 1947 – Belastungen für die Bauern
051: Wie ich selbst das Ende des 2. Weltkrieges erlebte
052: So erlebte ich den Bombenabwurf über Bad Abbach am 22. Februar, dem Faschingsdienstag 1944
053: Ein Plädoyer für eine rasche Verwirklichung der Deichpläne
054: Höhen und Tiefen des 18. Jahrhunderts
055: Merkenswertes aus dem 19. Jahrhundert
056: Ein Jahrhundert, das Verhängnisvolles brachte. 1900-1950
057: Eiglstetten, ehemals pfarrkirchlicher Herrenhof
059: Pfarrei (Bad) Abbach in Kurzform (2002)
060: Dünzling aus verschiedenen Blickwinkeln erlebt
061: Abbach war einmal ein Ort mit einem Braunkohlen Bergwerk
062: Die wirtschaftlichen Grundlagen der Abbacher Geistlichen seit dem 30 jährigen Kriege
064: Die Abbacher Existenz der Angrüners
065: Das Archiv von Bad Abbach
066: Zur Geschichte des Münchshofes, des Hauses Nr. 2 in Poikam
067: 1007 – 2007 – Tausend Jahre Erwähnung Bad Abbachs am 01. Nov. 1007
069: Kurfürst Karl Theodor war zu einer Besichtigungstour in Ab(b)ach, 1789
071: Die Naturgewalten verlangten im alten Abbach einen teuren Tribut
072: Die Wogen der französischen Revolution (1789) schwappten bis nach Abbach über
073: Gemeindliche Dienste und besonders „Bauhofarbeiten“ ( 1748 bis heute)
074: Der „Polizeimeier“ zu Abbach
075: Das Ortsbild von (Bad) Abbach – bis das Rote Kreuz kam
076: Was sich in Abbach änderte, als Bayern ein Königreich wurde (1806)
077: Wie (Bad) Abbach das Königreich begrüßte
078: Abbach im 30-jährigen Krieg (1618-1648)
079: Dienstboten in A(b)bach in der sogenannten „guten alten Zeit“
080: Bevor die Aufklärung (18. Jahrh.) Abbach erreichte
081: Grundlagen des gesunden Lebens – die Viktualien
082: Abbachs Wälder früher und heute
083: Fehlinformationen – Versuch einer Korrektur
084: Der fast vergessene Krieg gegen Frankreich – 1870/71
085: Die Brandkatastrophe vom 30. Mai 1892 in Abbach – Hilfen zur Bewältigung
086: Sippenhaftung im Nazi-Deutschland (1933-1945)
087: Ein Stückchen Brot bitte, ein Stückchen Brot – Über das KZ – Aussenlager vor Saal
088: Vom Schwarzmarkt nach dem 2. Weltkrieg und von der Währungsreform 1948
089: Kriegsbedingte Prägung der heranwachsenden Generation
090: Verquere Erziehungsmittel und Erziehungsziele in Nazi-Deutschland
092: Ernstspiel- und Lausbubengeschichten aus der Nachkriegszeit
093: Religiöse Erziehung und Praxis in den 1940er Jahren in Bad Abbach
094: Die Sexualpädagogik meiner Kinder- und Jugendzeit ( 1933-1950)
095: Kleine Genüsse an der Rationierung durch Lebensmittelkarten vorbei (1940 – 1950)
096: Das Verhältnis der Generationen zu einander bis in die 1970er Jahre
097: Volksschule in Bad Abbach für die Kriegs- und Nachkriegsgeneration (1940-1948)
098: Männer aus der Pfarrei (Bad) Abbach, die Priester wurden
099: Ein Beispiel, wie man in (Bad) Abbach Feste feierte – Meine Primiz
100: Zum Schluss des Lesebuchs in eigener Sache
101: Jede Zeit hat ihre Probleme – Die Ungarische Rinderseuche
102: Wie man in den 30er Jahren in (Bad) Abbach zur Welt kam – die Hebammen
103: Geld Angelegenheiten allgemein – besonders aber in (Bad) Abbach
104: Die hausärztliche Versorgung in (Bad) Abbach – früher und heute
105: Vereine im alten Abbach (Stand 1889)
106: (Bad) Abbach im Landkreis Kelheim
107: Das „Gaißhaus“ auf dem Schlossberg zu (Bad) Abbach
108: Der TSV Bad Abbach im Würgegriff der NS (1933-1935)
109: Wie weiland in Abbach gemessen, gewogen und bezahlt wurde
110: Im Land jenseits des Stromes – früher und heute
113: Bade- und Kurort am Donauknie – ist (Bad) Ab(b)achs uralte Tradition am Wanken?
114: Hochstetten – Ein Leben zwischen verschiedenen Welten
115: SA marschiert – Die politische Lage in Abbach um 1933
116: Schönheitsoperationen (Bad) Abbach um 1900 – 1950 – 2010
117: Auf welchen Wegen man früher Oberndorf erreichte (bis 1928)
118: Gewerbe in Abbach 16. bis 19. Jahrhundert
119: Wege und Gassen in Abbach (1823 bis heute)
120: Kalk- und Ziegelbrennereien in (Bad) Abbach
121: Flüchtlinge und Vertriebene – Ungebetene „Volksgenossen“ –1945/46 – die „Volksküche“
122: Das Bad Abbacher Intermezzo der kroatischen Botschaft
123: Die Abhängigkeit der Bildungsabschlüsse vom sozialen Status der Eltern – 1945 bis 1960
124: Übliche Wohnkultur in (Bad) Abbach bis zur Währungsreform (1948)
125: Romantik und Mühsal in (Bad) Abbach vom ersten bis nach dem zweiten Weltkrieg
126: Kultische und reale Säuberungen in der Karwoche im alten (Bad) Abbach
127: Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh……[i]
133: Eingriffe in Natur und Struktur durch das BRK und nachher (2011)
135: Gemling – vom Markt Bad Abbach an Kindes statt angenommen
136: Bomben statt Luftballons – Faschingsdienstag, 22 Februar 1944 – Bombenabwurf über Bad Abbach
137: Nachruf auf die „Saugasse“
138: Sportstätten in (Bad) Abbach
139: Was ich mir als Kind von 11 Jahren zur Kriegsweihnacht 1944 wünschte
140: Wesentliches unter dem Christbaum (früher, vor 1945)
141: Zeiten und Menschen (Ein Beispiel von 1870 – 1930)
142: Alles für Gott? Meine Familie und ich (1933 bis 2012) Dr. Alfons Kraus
143: Stichwortverzeichnis zum Abbacher Heimatbuch
144: Erratum – Bad Abbacher Heimatbuch
146: Reizvolle Natur rund um Bad Abbach im Herbst
147: Wie 100 Walnussbäume auf den Schlossberg von Abbach kamen – zum Herbst 2012
149: Die Entwicklung (Bad) Abbachs in den letzten 100 Jahren – Statistisches
150: Unter den Teppich gekehrt? – Wider das Vergessen. (Euthanasie)
151: Die Zeiten, als ein Menschenleben nicht viel wert war
152: Franz Xaver Marchner (1920 – 1986) an Otto Baumann – Gedanken
153: Johann Seidl – ein Mann, der das „Heil“ des „1000 jährigen Reiches“ über Abbach bringen wollte
155: Das Leben der Bauern in und um Abbach zur Zeit Heinrich II. (um 1000)
159: Nachruf – Grenzstein im Burgbergareal 1224
160: Hitlers letztes Aufgebot: Der „Wehrwolf“ (April 1945)
161: Zu den historischen Felsenkellern in der Marktmitte von Bad Abbach
162: „Heinrichsturm“ oder „Hungerturm“ – Was ist die zeitgeschichtlich adäquate Bezeichnung?
121: Flüchtlinge und Vertriebene – Ungebetene „Volksgenossen“ –1945/46 – die „Volksküche“
Dem Abriss der maroden BRK- Immobilien fällt (2011) auch das sog Schwesternwohnheim, „Kochstraße 1“, zum Opfer. Es handelt sich um das langgezogene Haus von der Kochstraße herkommend rechter Seite, wenn man in das Zentrum blickt. Es ist durch die „Seufzerbrücke“ mit dem alten Badgebäude verbunden. Früher, über die Zeit vor dem 1. Weltkrieg bis in die 1960er Jahre, wurde das Gebäude schlicht mit „Hs. Nr.10“ bezeichnet. Die Häuser in (Bad) Abbach waren insgesamt von hinten bis vorne einfach nur durchnummeriert[1]. In seiner momentanen Form und Ansicht entstand das Gebäude in der Zeit von Georg Koller bis Josef Platiel (1816 bis 1900). Vor ihnen befand sich dort die Bad-Brauerei und ein Erdgeschoss-Anbau mit 10 Zimmern. Hinter dem Haus existieren heute noch tief in den Berg reichende Kelleranlagen, deren Eingänge nach dem Abriss der vorderen Bauzüge wieder frei ansichtig sein werden[2].


122: Das Bad Abbacher Intermezzo der kroatischen Botschaft
Weil Bad Abbach gegen Ende des Krieges (1944/45) die kroatische Botschaft beherbergte, könnte einer auf die Idee kommen, als habe der Ort im 3. Reich diplomatischen Rang und überregionale politische Bedeutung gehabt. Eine solche Behauptung wäre reine Hochstapelei

123: Die Abhängigkeit der Bildungsabschlüsse vom sozialen Status der Eltern – 1945 bis 1960
Es galt auch für Bad Abbach: Wenn Du keine vermögenden Eltern hast, oder solche, die zu extremen finanziellen Opfern bereit sind – das waren in Bad Abbach von 1945 bis 1957 höchstens 10 rare Ausnahmen - konntest Du an keine höhere Schule gehen. Das hieß in letzter Konsequenz: Später kannst Du an keiner Hochschule studieren! Mädchen waren am Gymnasium eine seltene Ausnahme. Wenn ich den damaligen Markt Abbach geistig auf- und abmarschiere und überlege, kann ich mich in der genannten Zeit nur an zwei junge Frauen aus besserem Hause erinnern, die im Besitz der Hochschulreife waren.
Vor 1957 war an eine staatliche Studienförderung nicht zu denken.
In diesem Jahr wurde im gesamten Bundesgebiet die Unterstützung nach dem sog. Honnefer Modell eingeführt.
Für dieses musstest du, aber erst an der Hochschule, die Bedürftigkeit und gute Leistungen aufweisen.
Je nach Notlage war die Unterstützung gestaffelt. Manchmal ging es bis zu ca. 500 DM monatlich. In den letzten Studienjahren bekam man das Geld nur mehr als Darlehen. Erst 1971 wurde das Honnefer Modell durch BAföG abgelöst.
124: Übliche Wohnkultur in (Bad) Abbach bis zur Währungsreform (1948)
Der rapide Verschleiß von Einrichtungsgegenständen, wie er heute vielfach üblich ist, war vor 1948 unvorstellbar. Die Möbel waren „Handwerkerkunst“ und wurden über Generationen vererbt. In ihrer Eigenart empfand man sie in gewisser Weise als sakrosankt. Mit und unter ihnen lebten die Vorfahren in der Erinnerung weiter. Oftmals wurden sie zur Hochzeit neu angeschafft und sollten für das ganze Leben taugen. Wurden sie aber dennoch wackelig und hinfällig, konnte man sie reparieren. Erst nach der Währungsreform traten andere Sitten auf und man warf alles hinaus, was man aber heute bedauert.
125: Romantik und Mühsal in (Bad) Abbach vom ersten bis nach dem zweiten Weltkrieg
Es ist schon lange her, als es mich einmal wie von einem Magneten angezogen zu einem Baumveteranen auf der „Plös“[1]zog. Ich benutzte damals noch einen altbekannten Schleichweg über die Schwefelquelle, den Hartlhof, den "Schirm" und die Waldungen über den Felsen beim Löwendenkmal.

126: Kultische und reale Säuberungen in der Karwoche im alten (Bad) Abbach
Im Leben eines christ- katholischen Abbachers galten früher (bis in die 1960er Jahre) – Evangelische waren Mangelware - nicht nur die 10 Gebote Gottes als Richtschnur für das Leben, sondern auch die fünf Gebote der Kirche. Sie nicht einzuhalten, galt bei der zuständigen Obrigkeit als Inobedienz, d.h. als schwerer Ungehorsam, der im Extremfall nach dem Tod den Verlust der Seligkeit zur Folge hätte.
Das vierte Kirchengebot zitiere ich zur Erinnerung ( und es lautet eigentlich immer noch so) : „ Du sollst wenigstens einmal im Jahr deine Sünden beichten! Das fünfte „Du sollst wenigstens einmal im Jahre die hl. Kommunion empfangen und zwar in der österlichen Zeit!“[i]

