Nach dem Rücktritt des Herrn Helmut Richter als Vorstand des TSV stellte sich für den Verein die ernste Überlebensfrage, als sich keine Persönlichkeit als neuer Vorstand finden wollte.
Da drängte man wieder einmal Herrn Erhard Narr, jun., der schon früher in verschiedenen Zusammenhängen als 15. Nothelfer eingesprungen war (z.B. Als Vorsitzender der Freien Wähler und auch des TSV), dieses Amt erneut zu übernehmen. Er konnte der Bitte wieder nicht widerstehen und fungiert nun ab Dezember 2011 als neuer 1. Vorstand.

Dieser Vorgang, weiter die Feststellung von Erich Wagner, ehemaligem 1. Vorsitzenden, unter der Rubrik „Historie“ der Homepage des TSV Bad Abbach, dass man von der Zeit um 1932 etc. keine schriftlichen Aufzeichnungen besitze, und schließlich die Entdeckung einer alten Vereinschronik aus der Vor- und Nachnazizeit im Archiv, wie eines interessanten Zettels in ihr, veranlasst mich zu nachfolgender Geschichte, gleichsam als Ergänzung.
Sportstätten sind besonders seit dem Ende des zweiten Weltkrieges und auch schon früher Ziel und Heimstätte zahlreicher Sportbegeisterter und Erholungssuchender.
In der oben genannten Homepage, besonders in dem Aufsatze von Erich Wagner unter dem Begriff „Historie“ ist gewiss fast alles Interessante gesagt, was ich hier auch gar nicht mehr wiederholen möchte. Aber es muss noch gesagt werden:
Der Weg vom damaligen „Turnplatz“ in der Nähe des Schopperplatzes auf den noch unbebauten Quellwiesen, über den Sportplatz am Kohlenschacht bei der Grundschule zum Sportzentrum auf der Freizeitinsel, war weit, mühsam und teuer.
Neben der Eigenleistung des TSV und den finanziellen Anstrengungen der Mitglieder und unter der Regie tüchtiger ehrenamtlicher Funktionäre – ehemalige Vorstände des TSV waren nach dem Krieg Josef Manglkammer, Otto Windl, Martin Wittal, Dieter Bruch, Werner Schaller, Erhard Narr, Erich Wagner, Helmut Richter – ist in den Sportstätten ein bewundernswertes soziales Angebot entstanden, das fast alle Sportarten umfasst und der Bevölkerung vom Kindesalter bis ins „Endzeitalter“ hilft.
Die Gemeinde begrüßte vernünftige Projekte solcher Art und bezuschusste sie auch immer.
Nach der Errichtung der BRK- Anlagen (z.B. BRK Krankenhaus II) auf dem sog „Turnplatz“ in der Nähe des Schopperplatzes und alten Rathauses wich man zur Grundschule am Ziegelfeld aus. Unter Bürgermeister Emil Karl entstand dort mit Unterstützung der Bundeswehr ( Erdbewegungen) ein Sportplatz, der bis 1984 genutzt wurde. [1]
Zum Bau der Sportanlagen auf der Freizeitinsel hat sie mit ca. 250.000 DM beigetragen. Den Unterhalt schultert der TSV alleine, wird aber heute nach einem allgemeinen Zuschussschlüssel, der sich nach der Mitgliederzahl richtet, unterstützt. [2]
Zur Zeit wird immer wieder die Forderung laut, dass die Gemeinde doch die Kosten für die Sportstätten zur Gänze übernehmen müsste, weil sich der Verein überfordert fühle.
Dieser Tage kam mir, wie eingangs erwähnt, zu diesem Thema eine interessante Notiz des ehemaligen Vorstands des TSV, Josef Manglkammer (ab 1949), aus dem Jahre 1972 in die Hände, die ich unbedingt an dieser Stelle eingefügt wissen will,[3] weil nach meinen Nachfragen davon keiner Bescheid weiß.
„In einer Privatchronik fand ich folgenden Eintrag: Zwischen der Villa Geiß („Geisthaus“, A.d.V.) – ein reicher Industrieller aus Nürnberg, der sich diese Villa als Sommeraufenthalt angelegt hatte, mit prächtigem Blumengarten um 1870 – und dem Friedhof[4] , war anfangs der (18)70er Jahre – also nach dem Deutsch/Französischen Krieg, ein vielbesuchter Turnplatz. Mit den zurückgekehrten Feldzüglern kam auch neues Leben in den Markt. Man gründete einen Turnverein 1872 (Gründer Fritz Hasselmann von der Zementfabrik in Alkofen. Auch Gründer einer Sport-Feuerwehr in Abbach und Kapfelberg! A.d.V); – also vor 100 Jahren- und stellte hier oben ein großes, starkes Gerüst auf mit Leitern, Kletterstangen und Trapez, stellte Recke, Barren, und Sprunggeräte auf, und nicht nur die Jugend, sondern auch Erwachsene huldigten hier eifrig dem Sport, bis er nach und nach sein Ende nahm [5] Ich will auch daran erinnern, dass die Schulklassen diesen Platz mit ihren Lehrern lange Zeit benützten.“ [6]
Wie gut, dass es in Bad Abbach seit dem Jahr 2000 auch ein Archiv gibt, das alles noch Erreichbare zusammensammelte!
[1] Telefonat mit Richard Hueber am 24.11.2011.
[2] Auskunft H. Zeitlhofer, Kämmerer Markt Bad Abbach, 10.5.2007.
[3] TSV Bad Abbach, Niederschriften 1930 bis 1956, + Beilage.. Archiv II.18.1.2.a.
[4] Es muss angemerkt werden, dass der Friedhof damals nur bis zum Missionskreuz reichte. Zwei Erweiterungen folgten erst später!
[5] Der Friedhof wurde 1881/82 in diesen Platz hinein erweitert, 1885 wurde das Leichenhaus gebaut. Dann war der Sport dort nicht mehr angebracht!
[6] Josef Manglkammer, der Jos. Artikel von 1972. Beilage in „TSV-Niederschriften 1933 bis 1956“ Archiv s.o.!