Aus welcher Richtung Sie auch immer auf der Straße gegen Bad Abbach kommen oder von den umliegenden Hügeln in das Donautal blicken, können Sie immer die beiden Türme sehen, das Wahrzeichen von Bad Abbach .

Dieses ist Ausdruck einer civitas perfecta, eines Gemeinwesens, in dessen Blick der ganze Mensch steht, der Mensch mit Leib und Seele, mit Natur und Übernatur, der Bürger und Christ, vergänglich und dennoch unvergänglich.

Der trutzige Heinrichsturm oder auch Hungerturm, wie ihn der Volksmund nennt, ist ein Symbol früherer Macht und Herrlichkeit, aber auch der Ohnmacht und Hinfälligkeit.

Der Turm der Pfarrkirche des heiligen Nikolaus ist ein Ausdruck christlichen Glaubens und der Hoffnung auf Ewigkeit.

Auch in dieser säkularisierten Welt sind die meisten Bürger von Bad Abbach wohl geneigt, sich mit diesem Wahrzeichen auf dem Berge zu identifizieren.

Zur Tausendjahrfeier der Krönung Heinrichs II. zum deutschen König am 7. Juni 1002 haben wir über die erste Komponente Abbacher Geschichte nachgedacht.

(Diesen Vortrag finden Sie im Heft 27/ 2002 des Heimat- und Kulturvereins abgedruckt.)

 Zur Feier der 150-jährigen Wiederkehr der Vollendung der neugotischen Kirche St. Nikolaus vertiefen wir uns in die Geschichte der Pfarrei als zweite Komponente Abbacher Wirklichkeit und gedenken derer, die wie wir ein Teil dieser Wirklichkeit gewesen sind.

Abbach kommt zum Bistum Bamberg
Im Jahre 1007, als das Bistum Bamberg gegründet wurde, schenkte Heinrich II. den Ort und die Pfarrei Abbach cum ecclesiis , d. h. mit den Filialen und allen Besitzungen, an das neugegründete Bistum Bamberg.[i] Die Freude der Benediktiner von St. Michael in Bamberg war sicher eine geteilte Freude, denn die Benediktiner von St. Emmeram in Regensburg hatten schon 150 Jahre früher ihre Hand auf die Pfarrei Peising / Abbach – eigentlich auf die Pfarrei Eiglstetten – gelegt. Sie haben sich auch 1von dieser Schenkung relativ schnell wieder gelöst.

 Die Anfänge der Pfarrei Abbach
Seit den Grabungen in der Pfarrirche im Oktober und November 1995 anläßlich ihrer Renovierung wissen wir ziemlich sicher, daß es an der gleichen Stelle schon in der Zeit der Romanik, also zur Zeit der Geburt Heinrichs II. und vorher, eine Kirche gab.[ii](Siehe Anhang !)

In einer Beschreibung des Marktes Abbach „Über das Alterthumb des Markts und Marktscapelln, so ander Merkwürdtigkeiten“ des Landgerichtsschreibers in Abbach, Johannes Martinus Reiher, von 1756 wird das Bestehen des Ortes mit der Taufe Theodos, des 3. Herzogs in Bayern durch den heiligen Bischof Rupert, die 595 in Regensburg stattgefunden haben soll, in Verbindung gebracht. Durch diesen Akt sei das Land Bayern zum christ-katholischen Glauben bekehrt worden.[iii]

Daraus ist zu schließen, dass Abbach mindestens ab diesem Zeitpunkt für ein missionarisch- seelsorgliches Zentrum mit weitem Hinterland gehalten wurde. Man könnte es nach kanonischem Recht eine „Ungeordnete Pfarrei“ nennen und verwiese ihre Entstehung möglicherweise in die Zeit der fränkischen , wenn nicht schon der früheren romanischen Missionierung.

Dann war auch unter dem 7. und 8. Bischof von Regensburg, Ambricho (864 – 891) und Aspert ( 891 – 894) in Urkunden von St. Emmeram von einem Beneficium in Eigilstat die Rede[iv].

1031 gehörten zum Beneficium Eiglstetten 6 Huben und 21 Morgen aus Peising, der Zehent aus 2 Kirchen, vom Dorf selbst und von 4 anderen Orten. Der Kleriker selbst hatte 5 Morgen und eine Hube persönlich.[v] In dem damaligen Kirchensprengel lebte 1143 auch ein Geistlicher namens Hezel, Pfarrer von Egelstet, „der einst ein Mönch von St. Emmeram geworden ist“.[vi]

Er war statt bisheriger Chronologien der erste namentlich bekannte Pfarrer von Peising/Abbach. Peising war ursprünglicher Pfarrsitz. In Peising hat nämlich schon 814 eine Kirche bestanden. Auch Urkunden von 1180 und 1249 sprechen

von einem Pleban von Eiglstetten[vii]. Pleban war die Bezeichnung für einen Geistlichen , der Leutpriester außerhalb der befestigten Burg war[viii], während man den Priester innerhalb der Burg Kaplan nannte[ix]. Die Diözesanvisitation 1526 nennt Peising vera mater (d.h. die wirkliche Mutter) von Abach. Im Zusammenhang mit dem Ortsnamen Abbach ist eine Pfarrei Abbach jedoch erst 1237 mit Cunradus plebanus de Abach erwähnt. Eiglstetten scheint bis 1550 der Widdums – Hof (d.h. Kirchenpfründehof) für den Pfarrer von Abach geblieben zu sein[x], nachdem erst 1518 hier am Ort ein Pfarrhof gebaut worden war.

Gehen wir noch einmal einen Schritt zurück: 1119 schenkte Bischof Otto von Bamberg, ein Benediktiner, Abach mit Besitzungen an das Benediktinerkloster Prüfening, dessen Kirche damals gerade eingeweiht wurde[xi]. Von dort kam Abach am Ende des 13. Jahrhunderts wohl definitiv an das Benediktinerkloster St. Emmeram[xii], das, wie wir sahen, bereits vorher – schon vor der Schenkung durch Heinrich II. – richtungweisende Fakten gesetzt hatte. Das Reichsstift St. Emmeram hatte bis zur Säkularisation 1803 das Verleihungsrecht auf Abbach, d.h. es hatte das Recht, den Pfarrer von Abbach zu ernennen. Abach war dem Reichsstift St. Emmeram inkorporiert. [xiii]

Die Benediktinerklöster Prüfening, Weltenburg, St. Emmeram und das Stift Niedermünster spielten bei frommen Widmungen vermögender Abbacher Bürger, sei es in Geld oder Grundstücken, bis 1803 eine bevorzugte Rolle.[xiv]

Die Pfarrei Abbach erscheint schon 1433 in der ersten Diözesanmatrikel als geordnete Pfarrei.[xv] 1459 wird sie erstmals mit den Filialen Dünzling, Oberndorf, Peising und Saalhaupt in der Diözesanmatrikel aufgeführt.[xvi]

Sie gehörte immer zum Dekanat Kelheim mit Ausnahme einer kürzeren Periode nach 1438, in der es zum Dekanat Schierling gehörte.[xvii] 1687 wird die Filiale Dünzling zur Expositur von Abbach erklärt und erhält als Kirchengemeinde relative Selbständigkeit.

 Die Pfarrei Bad Abbach ist eine Nikolauspfarrei

Die Diözesanmatrikel 1998 müßte in diesem Punkt korrigiert werden !.[xviii] Das Nikolausfest feiern wir am 6. Dezember.

Die Nikolauspfarreien sind in der Regel sehr alte Pfarreien. Man wählte sich in Abach den hl. Nikolaus sicher zum himmlischen Schutzherrn gegen die Urgewalten des Wassers, das bei Hochwassern und beim Eisstoß über die Ufer der Donau hereinbrach und bei Wolkenbrüchen von den umliegenden Bergen herunterstürzte. Aber auch zur Hilfe für die Menschen, die hier sehr viel beruflich auf dem Wasser zu tun hatten. Nikolaus und Christophorus werden auch als Furtpatrone verehrt.

In Peising ist der Kirchenpatron der hl. Georg. Es ist nicht ausgeschlossen, daß man das Patronat wechselte, als der Pfarrsitz nach Abbach verlegt und die Schloßkirche zugleich Pfarrkirche wurde. Der erste hier bekannte Pfarrhof wurde, wie erwähnt , an der heutigen Stelle 1518 von Pfarrer Erhard Fabri gebaut[xix], dann um 1725 von Pfarrer Joh. Wolfgang Kreitl erneuert,[xx] 1831 von Pfarrer Bartolomäus Holzinger um den Preis von 5529 fl 5 x [xxi] von Grund auf renoviert.[xxii]

Die Pfarrei Bad Abbach ist eine sehr ausgedehnte Gebietspfarrei

Zu ihr gehören außer den oben genannten Filialdörfern inclusive Dünzling auch die Einöden und Weiler Eiermühle, Eiglstetten, Streicherhöhe , Peisenhofen, Weichs, Gemling, Au, Hochstetten, Seehof, Voxbrunn, Weilhof, Bockenberg, Gottesberg, Jägerhaus, Klausen, Kranzgarten, Pondorf, Ried, Teufelsmühle und Weilhof.

Die Filialen haben wie die Pfarrkirche Tauf-, Trau- und Sepulturrecht[xxiii]. Letzteres ist das Recht die Verstorbenen auf dem eigenen Friedhof zu bestatten. Seit Pfarrer Ferdinand Kulzer, etwa seit 1880, gab es die Agenda 2, in der alle pastroralen und gottesdienstlichen Verrichtungen in Bad Abbach und auf den Filialen geregelt waren, so lange es hier einen Kaplan gab.[xxiv]

Zu Zeiten des Pfarrers Emmeram Hemm 1673 , als man noch den Zehent einsammeln mußte, war das Einzugsgebiet von Abach noch größer . Es gehörten noch Stumpfet, Gebraching und Graßlfing dazu.

.Die Seelenzahl änderte sich im 19. Jahrhundert nicht all zu sehr. Erst im 20. Jh.. , besonders mit dem Eintreffen der Flüchtlinge und Heimatvertriebenen nach dem 2. Weltkrieg und vor allem mit der Gebietsreform, kam ein sprunghafter Anstieg der Bevölkerung.

1804 z.B. hatte die Pfarrei Abbach 1637 Einwohner (die alle katholisch waren)[xxv]

1861 waren es 1678 Seelen (es gab schon 7 Protestanten die zur

oberen Stadtpfarrei in Regensburg gehörten.)[xxvi]Es war die Familie Ziegler, die aus Wunsiedel kam, und im späteren „Waldfrieden“ eine Weberei betrieb.

1894 , am Ende des 19.Jh. 1804[xxvii] Katholiken

1918 , am Ende des 1. Weltkrieges hatte die Pfarrei Abbach 2609.[xxviii]

1946, am Ende des 2. Weltkrieges 2537 Katholiken;[xxix]

1972, zum Zeitpunkt der Gebietsreform, 3413.[xxx]

1998 wie die letzte Diözesanmatrikel vermerkt, 4920 Katholiken .

2002 waren nach Auskunft des Einwohnermeldeamts Bad Abbach vom 10.07.2002 6300 Katholiken gemeldet. Mit dem Ortsteil Poikam wirkte die Pfarrei Kapfelberg, mit Lengfeld die Pfarrei Teugn in Bad Abbacher Gemeindegebiet herein.

2003 am 1. September wurde die Pfarrei Poikam im Zuge der Diözesanreform an die Pfarrei Bad Abbach angegliedert.

 Über das Beerdigungsrecht
Kommen wir noch einmal zur Sepultur: 1736 gehörten zur Sepultur Abach (Sepultur = Personen, die für die Bestattung auf dem Friedhof um die Kirche in Frage kommen könnten) 500 Personen. Das waren die Leute von Markt Abbach, vom Dorf Schloßberg-Abbach , die Beamten und das Gesinde des Schlosses.[xxxi]

Auf dem kleinen Friedhof um das gotische Kirchlein stand nahe der jetzigen Kirche gegen das Tal und nach Nord-Westen hin ein Totenkirchlein oder Seelhaus, das schon 1505 von Pfarrer Erhard Fabri repariert[xxxii], beim Neubau der jetzigen Pfarrkirche im Herbst 1849 aber abgerissen wurde.[xxxiii] Mit dem Fresco von Abach von Hans Donauer , um 1585 gemalt, im Antiquarium der Münchner Residenz zu sehen, kann dieses Kirchlein unseren Augen vergegenwärtigt werden.. Es war konsekriert und es durfte darin Messe gelesen werden. Beim Bau der barocken Kirche ab 1736 wurde der Friedhof, der wegen Raumnot schon einmal aufgedoppelt worden war , um einige Schuh (7-8) gegen das Churfürstliche Schloß hin erweitert.[xxxiv] 1851 wurde der Friedhof durch den Maurermeister Karl Dobmayer von Kelheim um die Summe von etwa 1000 Gulden zu Lasten der Gemeinde erweitert, planiert, eingefriedet und durch einen Aufgang zugänglich gemacht.[xxxv] 1881 / 82 fand eine weitere maßgebliche Erweiterung statt. (vom Missionskreuz südlich ). 1884 wurde das Leichenhaus gebaut ( 1000 RM zahlte die Gemeinde, den Rest Bürgermeister Franz Koller aus privaten Mitteln )

1949/50 folgte auf dem Bergfriedhof eine weitere Erweiterung und später eine Neuanlage an der Römerstraße.

Das Beerdigungsrecht in Bad Abbach hat heute die Gemeinde.

Am 28.4.1907 schenkte der Privatier Dominikus Koller das Grabdenkmal seiner Eltern auf Grab Nr.1, das damals gleich nach dem Aufgang das erste Grab links war, wo heute frühere Kindergräber liegen, der Gräberkasse Abbach als Priestergrab. Der Grabstein, der heute beim vorderen Kirchenportal steht, auf dem Bergfriedhof ein Solitär, wurde von Steinmetzmeister Vierthaler umgearbeitet.[xxxvi]

Die 1845 errichtete Treppe über den Kirchberg zum Friedhof hat 96 Kalksteinstufen. Sie musste in der Folgezeit durch eine Stützmauer auf der linken Seite vor Einschwemmungen gesichert werden Am 17.Juli 1917 erteilte das Bezirksamt Kelheim den Auftrag, die Kirchenstufen so weit als nötig neu zu legen.[xxxvii]Es mussten wenigstens Schäden, die durch Verwitterung entstanden waren, beseitigt werden. Auch wurde in den 1890er Jahren eine Sicherung des Weges zur Kirche und zum Friedhof durch eine Zwischenstange am Geländer zur Talseite von der Regierung angeordnet.

 Die Zeit frommer und wohltätiger Stiftungen

Die Zeit vor und während der Reformation war in Abach die hohe Zeit frommer und wohltätiger Stiftungen:

1470 wurde von der Bürgerschaft bei der Kapelle zum heiligen Christophorus

im Markte zur Ehre Gottes und der Jungfrau Maria für das Wohl der eigenen Seele und der Wohltäter des Kirchleins das Frühmeßbenefizium gestiftet[xxxviii]. Dieses wurde auf inständiges Bitten der Bürgerschaft nach vorübergehender Vakanz während des 30-jährigen Krieges 1733 wieder errichtet[xxxix] 1818 wurde es mit dem mühsam erkämpften Schulbenefizium zusammengeführt.[xl] Dieses wurde bis 1885 von Abbacher Bürgern großzügig dotiert.[xli]

1564 stiftete der frühere Ochsen-, später Engelwirt Georg Parth 5 Äcker in bester Lage Abachs in der gleichen frommen Absicht und zur Unterstützung der Armen von Abbach dem Magistrat , der sich um die Abwicklung kümmern sollte. [xlii]

Auch diese Stiftung zeigte bis 1885 Wirkung im Schulbenefizium und in der sozialen Fürsorge.[xliii] Die Pfarrei war wegen der Jahrmesse immer mit eingebunden.

 In eben dieser Zeit vor und während der Reformation erfuhr die Pfarr- und Kirchenpfründe von Abbach , die heute an Äckern, Wiesen und Wäldern immerhin noch 62,35 ha ausmacht,[xliv]eine herbe Einbuße:

 1. 1418 haben Zechpröbst und Bürger von Abach den ganzen Gemlinger Hof unter Pfarrer Paulus Würther dem Pfarrgotteshaus St. Nicola überlassen, damit dort täglich eine hl. Messe für die Stifter gelesen werde. Würther aber hat schon 1421 den Hof um 63 Pfund Regensburger Pfennige , das sind etwa 170 Gulden, an zwei Brüder verkauft. Der Pfarrei blieb nichts mehr außer 9 fl 4 Xer für das Lesen der Jahrmesse.[xlv]

Später kam der Hof an das Damenstift Niedermünster in Regensburg.

Ein nicht näher bezeichneter Gerichtsschreiber von Abbach aber merkte um 1800 an, daß der Pfleger Sterlmaier 1645 berichtet habe, der Hof zu Gemling, auch Aumaier Hof genannt, sei zwar seit 1552 nach Niedermünster lehnbar gewesen, sei aber von Kammerer und Rat von Abbach vor 150 Jahren von dem Auer von Brennberg gekauft und dem Gotteshaus St. Nicola in Abach überlassen worden, damit ein Pfarrer eine Wochenmesse lese. So habe die Äbtissin Anna Maria zu Niedermünster nie etwas zu Recht in Gemling zu suchen gehabt.

Aus dieser Stellungnahme geht hervor, daß man gegen dieses Rechtsgeschäft stets Vorbehalte hatte.[xlvi]

2. 1529 überließ Pfarrer Andreas Hüller den Widdum-Hof des Pfarrers von Abbach/ Peising zu Eiglstetten den Eheleuten Mathias und Anna Amon mit all seinen Besitzungen zum privaten Besitz. Den Erbrechtsbrief stellte sein Nachfolger Pfarrer Wolfgang Fischer aus. Dieser habe sich nur verpflichten müssen, eine jährliche Gilt von 7 fl 51 Xer 3 hl an das Kastenamt in Kelheim zu zahlen.[xlvii] Die Pfarrei hatte wieder einmal das Nachsehen !

Es gab noch weiteren vielfachen Pfründen- und Ämterschacher um die Reformationszeit mit der Kirche von Abach.[xlviii]

Die Zeit nach dem 30 jährigen Krieg
Der dann folgende 30-jährige Krieg war ein schreckerfüllter und märtyrerreicher Religionskrieg. Die eigentlichen Verheerungen hatte das flache Land zu ertragen. Es war die Zeit der verödeten und abgemagerten Güter. Die Jahre nach dem 30-jährigen Krieg waren aber auch die Zeit der eisernen Prälaten, die als knausrige Haushälter und tüchtige Wirtschafter bald wieder Kapital in Händen hatten und eine Hofmark um die andere ersteigerten.[xlix]

Nach Hunger, Leid und Todesgefahr erwachte geradezu eine Gier auf Leben. Ihr Ausdruck ist die barocke Sinnenfreude des 18. Jahrhunderts.

 Kurfürst Maximilian I. hatte Bayern ganz bewußt zum kernkatholischen Staat geprägt und seine Nachfolger hielten an der ausschließlichen Katholizität fest. Sakramentenprozessionen, Beichtzettel, Fastengebote, Sonntagpflicht, Gebrauch des Rosenkranzes, Messebesuch, Bruderschaften – alles gab es in Abbach, alles wurde fleißig gefördert und gepflegt.[l]

Bei uns in Altbayern schloß sich Geistliches und Weltliches , Diesseitiges und Jenseitiges zur Einheit eines wahrhaft barocken Weltbildes zusammen.[li]

Um 1760 gehörten von 100 Höfen über die Hälfte der Kirche und den Klöstern,[lii]die monumentale Kirchen bauten.

Aber das Bayern des Barock war nicht nur das Land der großen Kirchen, sondern auch das Land der Feldkreuze und der Wegkapellen.

 Zum Barock in der Pfarrei Abbach:

In Abbach wurde 1736 an Stelle des kleinen gotischen Berg- und Schloß- kirchleins Sanct Nicola eine barocke Pfarrkirche erbaut und 1752 um 7 Schuh verlängert, wofür die Baulast noch das Churfürstliche Pfleggericht trug.[liii]

Die 1470 erbaute Marktkapelle zum hl Christophorus wurde 1784 – 1786 barockisiert.

In Dünzling wurde die mittelalterliche Kirche zum hl . Martin 1711/12 erweitert und erhielt einen barocken Turmaufbau sowie einen barocken Hochaltar.

In Frauenbrünnl entstand 1725 die Kapelle zur Schmerzhaften Mutter Gottes.

In Oberndorf wurde die romanisch/frühgotische Marienkirche 1748 barockisiert.

In Peising wurde1741-1748 die Kirche zum hl. Georg gebaut. Der barocke Turm entstand auf älterer Grundlage.

In Saalhaupt entstand 1730/40 die Kirche St. Peter und Paul mit barocker Ausstattung.

In Weichs wurde die Kapelle, die dem hl. Markus geweiht und nach dem Merkbuch des Pfarrers Wolfgang Kreitl in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts

noch voll in Betrieb war, neu ausgestattet.

Es wären auch mehrere Wegkapellen und Bildstöcke aus dieser Zeit aufzuzählen, z.B. die Kapelle am Burgberg vom Süden des Ortes her, die bis in unsere Zeit als erster Altar für die Fronleichnamsprozession diente.[liv]

 Zur barocken Frömmigkei tund anderen Denkwürdigkeiten

1753 wurde in Abbach die Erzbruderschaft Corporis Christi, d.h. des Leibes Christi gegründet, die ihr Titelfest am Sonntag nach Fronleichnam mit einer zweiten Prozession mit höchstem Glanz und Pomp feierte. Am 1. Sonntag eines jeden Monats wurde die Prozession im Kleinen bis Pfarrer Ludwig Meier und kurz danach in und um die Pfarrkirche herum jeweils aufgefrischt.[lv].

Das geistliche Zentrum der Bruderschaft war die Marktkirche, die dem heiligen

Christophorus geweiht ist. Diese war über Jahrhunderte neben der Pfarrkirche religiöser Mittelpunkt des Ortes. Sie diente als Werktagskirche und hier fand an Sonntagen wenigstens die sog. Elfuhrmesse statt. Die „Kleine Kirche“ war in baulicher Hinsicht für die Marktgemeinde, zuletzt für die Pfarrei, ein Sorgen -kind. Sie mußte wegen schlechter Fundamentierung, nach Zerstörungen durch Kriege und wegen Überschwemmungen bei Hochwassern oft restauriert werden. Auch 2003 wurde eine neue Restaurierung der Grundfesten und des Dachstuhles in Angriff genommen.

 1730/32 wurde im Bistum Regensburg die Kongregation der Klausner ins Leben gerufen. Das jährliche Kapitel wurde seit 1738 in Abbach gehalten. Die Eremiten hielten auf dem Land auch Schule. Ihr Kapitelshaus ist Frauenbründl bei Abbach.[lvi]Seit Anfang des 18.sc. besteht in Frauenbründl eine kleine Wallfahrt mit Quellkult.[lvii]

 Von barocker Art war auch die Lebensführung, die Sitten und der Glaube der Leute. Der Pfarrherr von Abbach fiel nicht aus dem Rahmen: er war nicht nur Priester sondern bis nach dem Ende des 1. Weltkrieges auch Bauer. „Aus den Menschen genommen und für die Menschen bestellt.“

 Pfarrer Emmeram Hemm berichtet in seinem Zehent- Hausregister von 1673 wie er das Kirchendeputat der Bauern an Weizen, Hafer, Gerste und Korn aus den entlegensten Weilern und Einöden in seinem Pfarrhof zusammenführte, nach Schaff, Maß und Metzen rechnete, Haus um Haus , Jahr um Jahr, getreulich verbucht und hernach versilbert. Ein paar Bauern zahlten den Zehent mit Geld, die meisten in Natura. In der Regel waren 2/3 für das Kloster St. Emmeram zu Regensburg fällig, das den jeweiligen Pfarrer präsentiert hatte, 1/3 gehörte dem Pfarrer selbst und der Kirche von Abbach.[lviii]

Genau so lesen wir es auch bei Johann Wolfgang Kreitl , Pfarrer, Kammerer und vorübergehend sogar Pflegamtsverweser des Landgerichts Abbach. Seine Berichte sind nicht nur Kassenbuch, sondern auch Agenda und Merkbuch für die Seelsorge.[lix]

 Nicht nur nebenbei waren diese Männer Baumeister , Bauherren und Viehzüchter. Von Scheunenbauen, Schweineställen, Wagenremisen, Pfarrgarten, Hofpflastern Wurzgarten , Brückenbauen , Kühställen verstanden sie viel. Kreitl vollzog das Ende der Tierhaltung auf der Weide. Auch vom Vermessen und Abmarken des Pfarrwaldes berichtet Johann Mathias Neuhörl und noch vieles Bäuerliches mehr [lx]

 Wen nimmt es Wunder, wenn ein derartig überstrapazierter und ausgepowerter Pfarrer die unbelastete, zeitweise ungezügelte barocke, ja rokokohafte Lebensart seiner jungen Cooperatoren und Gesellpriester manchmal aufreibend erlebte und die Marotten des schon betagteren Frühmessers, der sich mehr als kommunaler Beamter, denn als Geistlicher fühlte, schädlich fand. Da galt nicht selten: Alter schützt vor Torheit nicht ! Der Name „ Bene“ avancierte zum Kosenamen. Der Pfarrer wollte diesen Bruder jeweils der Disziplin wegen an das Pfarrhaus binden[lxi] oder überflüssig machen[lxii], mußte aber immer erleben, wie der weltliche Arm von Abbach lieber einen vom Pfarrer unabhängigen Frühmesser favorisierte[lxiii], weil ein solcher verfügbarer und unterhaltsamer war. Dann kann man schon verstehen, wenn der Verantwortliche die Reißleine zieht: Das Bischöfliche Ordinariat sollte ein paarmal den Pfarrer durch ein Machtwort entlasten. Aber es erwies sich gegen den hartnäckigen Magistrat von Abbach als machtlos.[lxiv]

 „Mandatu generale“ nannte man den Lukas, den man sich im Auftrag des Bischofs hinter die Ohren schreiben sollte. Solche „ Ohrwürmer“ hat sich sehr selektiv ein Pfarrer von Abbach – sein Name ist nicht festgehalten – über die Jahre in das Merkbuch der Pfarrei geschrieben, um sie bei Bedarf aus der Mottenkiste zu ziehen. Sie sind ein interessanter Sittenspiegel jener Zeit und volkskundlich sehr ergiebig.

So heißt es am

24 März 1747

1. Ein jeder Gesellpriester soll seine Admission , sobald er sie erhalten, seinem Pfarrer vorweisen.

2. Er soll seine Sachen zusammenpacken und sich zur Reise schicken.

3. Gegen den Pfarrer soll er keine bedrohlichen, groben Worte ausstoßen.

4. Unter den Pfarrkindern soll er keine Unruhe oder Unordnung verursachen.

14. Mai 1769

1. Der Besuch von Gaststätten und Trinkgelagen ist aufs schärfste verboten.

2. Die eingezäunten Hausgärten sind fleißig zu unterhalten.

3. Auf jeden Beichtspiegel sind die dem Bischof zur Lossprechung reservierten Fälle einzutragen

4. Bruderschaften dürfen nur mit Zustimmung des Landesherrn errichtet werden.

5. Bei der Beichtzettelsammlung muß auch ein priesterliches Wort beigelegt werden.

6. Streitereien unter Priestern dürfen nur von der kirchlichen Obrigkeit geregelt werden.

7. Herumziehenden Klerikern darf nur nach Aushändigung des Cura- Instruments das Messelesen erlaubt werden.

 Die Querelen gehen aber weiter:

24. März 1777

Bei Kleidern sind außer der blauen und grauen Farb alle Farben abgeschafft. Seidene Tüchl, weiße Halsbindl, Devisen an den Uhren und eiserne Nägel an den Schuhen sind verboten.

Die Dekane und Pfarrer sollen fleißig darob Sorge tragen und dagegen verstoßende Cooperatoren nambar machen..

 4. Januar 1781

1. Der Cooperator und andere Gesellpriester sollen nicht willkürliche Handlungen erfinden, sondern nach der Empfehlung des Pfarrers im Weinberg des Herrn arbeiten.

2. Nach dem Abendbrot sollen sie nicht mehr ausgehen, außer zu ihren dringenden Berufsgeschäften.

 3. Der Besuch von Gaststätten, worunter in (..) Märkten jene Bürgerhäuser verstanden sind, in welchen Bier geschänkt und Zechguß gesetzt worden ist, wird hiermit abermals bei Vermeidung schärfster Strafen verboten.

4. Es soll sich auch kein Priester unterstehen, ohne Collar die hl. Meß zu lesen oder vor seinen Vorgesetzten zu erscheinen.

5. Während die Messe gelesen wird soll keine Gaudi (gemeint ist Lärm) zugelassen werden.

6. Die hochgefärbten Kleider, seidenen Halstücher, weißen Bändlein, gefärbten Strümpf sind abermals gänzlich abgeschafft.

 Außerdem schien es da ein paar zu selbstbewuße und eigenmächtige Frauenspersonen zu geben, an vörderster Front die Hebammen. Sie sollten es sich ebenfalls gleich hinter den Spiegel stecken:

17. April 1777

Die Hebammen sind vor Antritt ihres Amtes vom Pfarrer zu examinieren.

Es könnte ja sein, daß man sie zur Nottaufe oder bei einem Abgang braucht. Dieser praktische Unterricht ist so lange auszudehnen und so oft zu wiederholen, bis alles gründlichst erfaßt worden ist. Die Unterweisung soll jährlich vorgenommen werden. Die Hebammen, oder die sie vertretenden Personen müssen zur Eidesleistung im Pfarrhof erscheinen.[lxv]

 Am Ende, es war der 31.Juli 1797, mußte Bischof Josef Konrad an den Rat von Abbach ein Machtwort schicken:

…Ich habe gehört, schreibt er, daß mancher Frühmesser aus Mangel an Geld bald wieder weitergezogen ist. Andere aber, die länger geblieben sind, haben sich bemüßigt gesehen, auf eine schmutzige und einem Priester unanständige Art bei Guttätern verschiedene Beiträge zu ihrem notwendigen Lebensunterhalt zu sammeln. Einige derselben sind aus Abgang der Beschäftigung auf Ausschweifungen und auf das Spielen und Frequentierung der Wirtshäuser verfallen.

Es ist demnach viel schicklicher, wenn die Priester in einem geistlichen Hause unter der Aufsicht des Pfarrers und ihrer Nebenpriester wohnen als wenn sie in einem fremden Hause sich ganz allein überlassen sind.[lxvi]

Am Ende des 18.Jh. war die trotz aller politischen und kirchlichen Erschütterungen des Jahrhunderts erträglich empfundene Lebensart im Schoß der Geschichte versunken.

Aus der Barockzeit wird uns in den Analen des Ortes noch ein säkulares Ereignis berichtet, das natürlich auch Auswirkungen auf das kirchlich- religiöse Leben hatte: Vom 22. Mai bis 26. Juni 1754 weilte die Landesmutter Churfürstin Maria Anna Sophia mit 181 Personen hier zur Kur und vom 13. August bis 4. Oktober kam dann auch noch die Frau des Herzogs Franz in Bayern Amalia Maria Anna. Zu Ehren der ersten feierte am Fronleichnamstag , dem 13. Juni, ein „geweihter und ordinierter Weltprister“seine Primiz in der Hauskapelle des Bades, die extra zu diesem Ereignis errichtet und der Gottesmutter von Altötting gewidmet wurde.

Primizfeiern waren in Abbach in der Folgezeit rar. Erst

aus jüngster Zeit sind wieder Primizen zu registrieren:

1957 Pater Wolfgang Aumeier, OSB, 1962 Dr. Alfons Kraus, Weltpriester, 2002 Dr.Dr.Peter Beer, Weltpriester, 2003 Pater Thomas Winzenhörlein, CMM. Diese Höhepunkte wurden immer unter großer Anteilnahme der Pfarrgemeinde begangen.

 Die Ernüchterung im Nachbarock
Das Hungerjahr von 1770 infolge Mißwuchs und Teuerung, der Vorstoß der Aufklärung, die Zerstückelung Churbayerns durch die Österreicher, die Agitationen der Freimaurer, das Überflutetwerden durch die Soldateska Napoleons, die Verschwendungssucht Carl Theodors, die Politik des Grafen Maximilian von Montgelas kam wie ein Reif in der Frühlingsnacht über unsere ganze Heimat.

In der sog. Säkularisation 1803 , und was hernach folgte, wurden auch in Abbach weltliche und kirchliche Liegenschaften und Baulichkeiten vernachlässigt, Hausrat, Vorrat und Vieh geplündert[lxvii]. Zum 26. Mai 1818 , als Bayerns Verfassung erlassen wurde, das Konkordat mit Rom unterzeichnet und die Konsistorialverfassung der Protestanten in der Verfassung verankert war, zahlte man in Abbach zur Bestreitung der öffentlichen Schuldenlast bis zu 8 ½-fache Steuern. Alle repräsentativen Häuser in Abbach waren Ruinen: Dem kurfürstlichen Schloß auf dem Burgberg gaben französische Soldaten den Garaus, das ganz alte Schul- und Rathaus (heute Jungferngassl 3), das neue Rathaus im Markte (heute Gasthof zur Post), die barocke Pfarrkirche, der alte Pfarrhof, die Schule, alles war kaputt.

 Der Abriß der barocken Kirche, der Bau der neugotischen Pfarrkirche
Lesen wir aus dem Brief des Zeitzeugen Martin Otto, von 1838 – 1868 Pfarrer von Abbach, an das Consistorium des Bistums Regensburg am 9. März 1842 :

„Die hiesige Pfarrkirche St. Nicolai , schon seit längerer Zeit sehr baufällig geworden, gab in jüngerer Zeit Gebrechen zu erkennen, die den Einsturz befürchten ließen, weswegen auf Anordnung sachverständiger Werkmeister derselben mehrere Stützen gegeben wurden, um es möglich zu machen, ohne Gefahr den Gottesdienst in derselben abhalten zu können – und dies hauptsächlich darum, um so lange als möglich die Abhaltung des Hauptgottesdienstes in der kleinen und beengten Marktkirche St.Christophorus hinauszuziehen. Zu gleicher Zeit eröffnete die Pfarrkirchenverwaltung dem königlichen Landgerichte Kelheim den Zustand der Pfarrkirche. (…) nach genommener Einsicht fand (dasselbe) die weitere Abhaltung des Gottesdienstes in derselben bei den ergriffenen Vorsichtsmaßregeln immerhin auf einige Zeit zulässig, erklärte aber zugleich, an eine Reparatur sei nicht mehr zu denken, die Kirche müßte jedenfalls abgebrochen und neu erbaut werden und dies um so mehr als sie auch (..)für die vorhandene Seelenzahl zu beengt sei. Sonach wurde der Pfarrgottesdienst in derselben noch abgehalten, bis gestern, den 8. März der königliche Landrichter Riesch auf hiesigem Rathause der Gemeinde- und Kirchenverwaltung dahier ein Rescript der königlichen Regierung von Niederbayern kundgab, wonach die unverzügliche Schließung und vorläufige Abtragung des hölzernen Turmes und das Abnehmen der Glocken angeordnet , ein Neubau nicht wieder in Aussicht gestellt wurde. Diesem hohen Regierungsbefehle nachkommend hat man allsogleich bekanntgemacht, daß heute zum letzten Male die hl. Messe in der Pfarrkirche celebriert und nach deren Beendigung das Venerabile (=Allerheiligste) in feierlicher Prozession in die Marktkirche St. Christoph transferiert werde. Dies ist dann auch heute in größtmöglicher Solemnität vollzogen worden“.[lxviii]

Der Wille der Gemeinde und Pfarrei von Abbach hat es aber fertig gebracht, daß die Kirche an gleicher Stelle wieder aufgebaut wurde.

 Unter dem 5. November 1847 schrieb die königlich bayerische Regierung von Niederbayern, Kammer des Inneren an das bischöfliche Ordinariat Regensburg:

„Veranschlagte Kosten betragen mit Einschluß der Hand- und Spanndienste 19.620 Gulden 8 ½ Kreuzer.

Die Mittel zur Durchführung dieser Kosten bietet bis jetzt

1.Die Schenkung der Kirchenstiftung Hohengebraching 2761 fl 40 x

2.die unentgeltliche Leistung der Hand- und Spanndienste durch die Pfarrgemeinde, welche wir hinzuverhalten werden im Anschlage

zu 2829 fl 20 ¾ x

3.Die Concurrenz der Conkurrenzdezimatoren , die mit Rücksicht auf die Erinnerung (= altes Herkommen) einen Ertrag von 6027 fl 1 x liefern wird (Conkurrenzdezimatoren = 10 große Bauerngehöfte)

Der Rest (…)der sich auf ca.10.000 fl in runder Summe belaufen wird, ist wie gewärtigt auf die Kreisstiftungskonkurrenz zu übernehmen.“ [lxix]

 Die Inneneinrichtung der Kirche kostete nach einem Schreiben des königlichen Landgerichts Kelheim an die Pfarrkirchenstiftung und Bauverwaltung Abbach 4960 Gulden.[lxx]

 Im weiteren Verlauf unserer Erinnerung, in der Frage was sich nach der Errichtung der Kirche ereignete, folgen wir wieder Pfarrer Martin Otto. Sein Bericht „Beschreibung der Pfarrei Abbach“ von 1861 liegt im Diözesanarchiv in Regensburg :

 „Die alte Pfarrkirche in Abbach wurde am 9. März 1842 wegen totaler Baufälligkeit exsecriert und geschlossen, bis sie später, nachdem der Bau in vergrößertem Maßstab beschlossen und Mittel hierfür angewiesen waren, von Grund aus abgebrochen (wurde). Im Herbste 1849 wurde mit dem Neubau begonnen und die Kirche samt Turm aus dem Grund herausgebaut und am 16. Oktober des selben Jahres mit angemessener Feierlichkeit von dem Hochwürdigsten Herrn Bischof von Regensburg Valentin der Grundstein benediziert und gelegt. 1852 stand die Kirche, was Maurer- und Zimmererarbeit betrifft, vollendet da und wurde obgleich die innere Einrichtung noch gänzlich fehlte und nur ein Altar der alten Kirche mit Portatile errichtet war, im Auftrage des Hochwürdigsten Herrn Bischof Valentin am Sonntag, dem 21. November 1852 benediziert und für den Pfarrgottesdienst eröffnet. Am 1o. August, dem Fest des hl. Laurentius 1859 erfolgte (dann) die feierliche Consekration durch den Hochwürdigsten Herrn Bischof Ignatius von Regensburg. Dem Ansuchen der Pfarrgemeinde entsprechend verlegte seiner bischöflichen Gnaden das Kirchweihfest auf den Sonntag vor Bartholomäus, an welchem Tage auch das Kirchweihfest der alten Kirche gefeiert wurde.“[lxxi]

Die Geistlichen beschreiben ihre Pfarrei
Zu diesem Bericht, der 24 Seiten umfaßt, erfahren wir auch Näheres über den moralischen Zustand der Pfarrei Abbach in dieser Zeit:

„Im Allgemeinen hängt die Pfarrgemeinde Abbach treu an ihrer Kirche und an dem katholischen Glauben. Auch kann mit geringer Ausnahme das öffentliche moralische Betragen derselben als lobenswert bezeichnet werden. Es muß aber auch leider bekannt werden, daß der Unterzeichnete seine vor 24 Jahren vorgefundene Pfarrgemeinde in gewisser Beziehung kaum mehr erkennt. Derselbe fand in jener Zeit seine Pfarrgemeinde in der landesüblichen Tracht ,wie sie Bürger und Bauernsleute allgemein tragen: Der Luxus der Stadt hat sich ihrer bemächtigt und mit der weltlichen Kleidung hat sich teilweise auch das Gemüt und Herz dieser Leute verweichlicht und sie in religiöser und moralischer Beziehung eben nicht verbessert, daher es sehr zu beklagen ist, daß christliche Zucht und Erziehung der Jugend großenteils von den Eltern als eine Sache angesehen wird, die gleichgültig ist und sie wenig angeht. An Anwendung der Pastoralmittel fehlt es daher nicht.“[lxxii]

Soziale Fürsorge und Caritas im 19.Jh.

Mit dieser weniger erfreulichen Sicht wollen wir unseren Bericht nicht beenden. Denn als Antwort auf die Sorgen des Pfarrers Otto hatte schon im Jahre 1858 die Bräuerswitwe Anna Maria Koller für ihr Armenkinderhaus , das an der heutigen Ecke Römerstraße/ Jungferngassl lag, arme Franziskanerinnen aus Pirmasens, die späteren Mallersdorfer Schwestern, berufen. Sie sollten die Pflege und Erziehung armer, verlassener Mädchen übernehmen. In der Mädchenschule, ab 1816 an der Stelle des heutigen Gasthofes zur Post gelegen, 1850 aber wieder auf den Berg verlegt, heute Schloßberg 1, erteilten sie den Unterricht in Handarbeit und pflegten Kranke in Privathäusern.

 Randbemerkungen
Hier lassen wir noch einige Erinnerungen zum weiteren Leben in und um die neue Pfarrkirche und zu Ereignissen, die man nicht vergessen sollte, einfließen, denn unsere jetzige Pfarrkirche ist ja heuer 150 Jahre alt ! Zu runden Geburtstagen erzählt man sich nämlich gerne Episoden aus dem Leben des Jubilars / der Jubilarin. Und unser Geburtstagskind hat nicht nur im wörtlichen sondern auch im übertragenen Sinne Stürme und Sonnenschein erlebt :

 Im 19. Jahrhundert wurde der Pfarrer als Inhaber der Kirchenpfründe offenbar persönlich stärker als heute für die von ihm verursachten finanziellen Lasten haftbar gemacht. So berichtet Franz Xaver Steinhauser (Pfarrer 1869 – 1872 ) unter dem 26. Mai 1869 :

„ (Heute) war dahier die Baufallschätzung , deren Summe sich auf 1760 Gulden feststellte.

Da der Herr Vorfahrer in der Gant starb – so muß zu deren Wendung wieder ein Kapital ad onus successorum (dt. = zu Lasten der Nachfolger) aufgenommen werden“

Der Vorfahr war der Erbauer der jetzigen Pfarrkirche, Pfarrer Martin Otto (1838 – 1868).

Die ganze Kirche kostete bis zur Vollendung außen und innenam Schluß etwa 26.000 Gulden – die Außenanlagen und den Friedhof nicht mitgerechnet. Der Erwerb eines Stuhlplatzes kostete 1855 1 Gulden 12 Kreuzer (ca. 2.30 RM), die weitere Jahresmiete 6 Kreuzer ( ca. 20 Pf ); 100 Krautköpfe kosteten in Oberndorf 1 Gulden 24 Kreuzer ( = ca.2.50 RM); das Jahresgehalt des Gemeindeschreibers von Abbach betrug im Jahre 1862 78 Gulden; das Reineinkommen eines Lehrers ca.45 Gulden.

Der Chronist Pfarrer Steinhauser notiert unter dem 1.Oktober 1871:

„Der heutige Sonntag führte endlich auch die Gemeinde Abbach in die Reihe derjenigen, welche den aus ihrer Mitte ausgezogenen und glücklich heimgekehrten Kriegern ein Fest feierten. Leider war dasselbe vom Wetter nicht begünstigt, so daß der beabsichtigte Fackelzug und die Fulmination unterbleiben mußte. – Auch bei dieser Gelegenheit mußte ich die Beobachtung machen, daß für weltliche Zwecke die Abbacher Geld aufwenden, als zählten sie zu den Wohlhabendsten; gibt es einen frommen kirchlichen Zweck, da sind die Geldbeutel verschlossen.

Der Krieg, von dem die Rede ist, ist der deutsch/französische Krieg von 1870/71.

Die bittere Bemerkung des Pfarrers ist deshalb verständlich, weil sie von einem Mann kam, der auf einem Berg von Schulden saß, den er selbst nicht verursacht hatte.

 Lesen Sie noch die Notiz von Pfarrer Steinhauser vom 1.Oktober 1871:

„ Ende September wurde der obere Theil des Turmes des Pfarrgotteshauses, welcher ursprünglich die gleiche Farbe /: roth :/ mit dem ganzen Gebäude theilte, auf Veranlassung und Verantwortlichkeit des Bürgermeisters Zoeller- vom hiesigen Spengler-Meister Paintner um die Summe von 150 Gulden schwarz gefärbt. – Ich bedauere, daß die Originalität, der sich ehevor das Gotteshaus erfreute, verloren ging.“

 Was hat wohl den Bürgermeister Zoeller zu dieser Abneigung vor der Farbe rot inspiriert ? – Sicher nicht eine Partei ! – Waren es die roten Zahlen ?

 Es ist für den heutigen Betrachter ersichtlich, daß die Abbacher Bürger und Pfarrkinder bei der Geldnot zur Zeit des Kirchbaues den festen Willen hatten, das Äußerste für ihre neue Kirche zu leisten, indem sie selbst mit Hand anlegten. Der Wert der Hand- und Spanndienste wurde im Kostenvoranschlag für den Bau der Kirche mit 2830 Gulden beziffert, die Gemeindeverwaltung zahlte allein im Jahre 1850/51 317 Gulden für Hand- und Spanndienste. Es kamen nach Unterlagen des Pfarrarchivs auch reiche Geldschenkungen von Privatleuten, die es sich leisten konnten, vor. Inventarlisten, die die Ausstattung der Kirchen bezeichnen, lassen darauf schließen, daß die jeweiligen Pfarrer in ihren Bedarfsvorstellungen nicht im Stich gelassen wurden.

Dabei darf man nicht vergessen, daß
Abbach in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts die Verheerungen des napoleonischen Größenwahns und des österreichischen Krieges durch hohe Kriegssteuern büßen mußte. Trotz der Verarmung, die der verschwendungssüchtige Kurfürst Carl Theodor verschuldet hatte, mußte man Orts- und Verbindungswege bauen und Straßen pflastern. 2 baufällige Schulen mußten restauriert und ein neues Schul- und Rathaus gebaut werden. 376 Tagwerk Kurfürstenwald, der die stolze Summe von 11.000 Gulden verschlungen hatte, mußten abgestottert werden

Die Not z. B. in der Filiale Saalhaupt war geradezu sprichwörtlich („Bettelhaupt“). Weil die Leute dort bettelarm waren und der finanzielle Bogen wegen eigener Pflichten bereits überspannt war, mußten sie das königliche Landgericht in Kelheim darum bitten, sie von jeglicher Abgabe für die neue Kirche in Abbach zu entbinden.

 In memoriam
In der Vergangenheit hat die Gemeinde die Dankbarkeit vor Gott nicht vermissen lassen: „Gratias agamus Domino Deo nostro! (dt. laßt uns Dank sagen dem Herrn, unserem Gott!)“ beteten und sangen sie unzählige Male. Eucharistie feiern heißt Dank sagen. „Großer Gott, wir loben Dich!“. Dieses Lied hat unsere Pfarrkirche schon sehr oft gehört.

Aber die Bauleute ? Haben wir ihre Namen nicht schon vergessen ? Zuerst ist es Pfarrer Martin Otto, der Initiator. Dann der Kassier der Kirchenbaukasse, Apotheker Lang von Abbach; dann folgen der Planfertiger Josef Tanera vom königlichen Bauamt Landshut, die Baumeister Josef Schmidtner, Landshut und Karl Dobmayer, Kelheim. Die Orgel wurde von der Firma Breil in Regensburg gebaut. Ampel, Leuchter und Kanontafeln fertigte Peter Hiendlmeyer, Gürtler und Silberarbeiter von Abbach. Die Apostelleuchter stammen von Spenglermeister Weiß von Abbach. Die Fenstergitter der Oratorien, das Tabernakelkreuz, die Altäre und die Kanzel sowie den Taufstein und die Sedilien schuf der Bildhauer Blank aus Regensburg. Das große Kreuz mit Madonna ist von Joh. Baptist Holz aus Landshut. Die Faßarbeiten an den Altären und an der Kanzel wurden vom Maler Stadler aus Kelheim ausgeführt. Die Paramentenschränke , die Sakristeikästen, das Speisegitter und die Kirchenstühle fertigte der sehr verdienstreiche Schreiner Koch aus Abbach, der leider auf seinen verdienten Lohn oft lange warten mußte. Die Beteiligten an anderen Gewerken sind auch bekannt, aber wir wollen ihrer allgemein gedenken.. Es gab auch größere Gönner und ungezählte Spender kleinster Gaben.

Die Akteure der ersten Renovierung 1891 seien nicht vergessen !

1983/84 und 1992 war wieder eine Außenrenovierung erfolgt. Hier wollen wir den Einsatz von Anton Artmeier , Bad Abbach dankbar erwähnen. Die Folgen der 2. „Renovierung“ von 1952 unter Pfarrer Ludwig Meier, als die Liturgiereform nach dem 2. Vat. Konzil oft bauliche Kapriolen schlug, wurden von den „Freunden der Pfarrkirche“ unter der Vorstandschaft von Christian Fischl in anerkennenswerter Weise so weit wie möglich aufgearbeitet.

Nun noch einmal einen kleinen Schritt zurück :in der Geschichte

 Der St. Nikolausverein und eine weitere Pfarrbeschreibung
Die erwähnte pastoral-caritative Tradition führten ab 1934 Franziskusschwestern aus Vierzehnheiligen innerhalb des St. Nikolausvereins fort. Trotz des Widerstands von Pfarrer Alois Lehner gegen das NS- Regime mußten sie 1938 die Schließung des katholischen Kindergartens hinnehmen. Mit tapferem Glauben überstanden sie jedoch die Schrecken des 3. Reiches. Erwähnenswert bleibt das Bekenntnis der damaligen Frau Oberin, Schwester M. Agnella, mit bürgerlichen Namen Anna Gruber, vor Bürgermeister Georg Frank : „Wenn ich mein schwarzes Kleid mit einem braunen Kleid vertauschen würde, so könnte ich wohl ( im Kindergarten ) bleiben. Auf keinen Fall würde ich mein schwarzes Kleid gegen ein braunes austauschen, denn ich verleugne meinen Glauben nicht und wenn ich sogar um dessentwillen meinen Beruf verlieren und eine Stallmagd machen müßte.“[lxxiii]

Zum religiös-sittlichen Charakter der Pfarrgemeinde Abbach notiert Pfarrer Alois Lehner 1932: „Die Pfarrei ist sehr weit ausgedehnt und darum ist auch der Charakter der Bevölkerung sehr verschieden. In Abbach selber stehen armselige Hütten und Häuschen, die sich um den Schloßberg gruppieren, wo arme Häusler ein kümmerliches Leben fristen. Eine aufblühende Industrie, z. B. das Zementwerk Abbach-Saal-Kelheim gab ihnen eine Zeit lang eine Verdienstmöglichkeit. Aber die ist nun einer allgemeinen Wirtschaftskatastrophe erlegen. Zuerst gab es weiteren Bevölkerungszuzug in Abbach, jetzt aber herrscht Arbeitslosigkeit in weitem Umfang. Wie so oft geht auch hier Armut und Sittenlosigkeit Hand in Hand. (…) Die Nähe der Stadt und das Schwefelbad mit seinem Fremdenverkehr haben einen schädigenden Einfluß auf die Sitten.

Die Bevölkerung des Filialdorfes Oberndorf hat ähnlichen Charakter und hat sich auch den Abbachern wegen der geringen Entfernung ziemlich assimiliert. Da gibt es kleine, armselige Häuschen, meist von kleinen Gütlern und Steinbrucharbeitern bewohnt, die aber jetzt auch arbeitslos sind. In Peising und Saalhaupt wohnt noch eine rein bäuerliche Bevölkerung.“[lxxiv]

 Über die katholische Pfarrei Bad Abbach des 20. Jahrhunderts bis heute wäre noch viel zu berichten, besonders über das katholische Vereinsleben, das sich sehr üppig entfaltete. 26 Besonders der Katholische Männerverein (gegr. 1886) und der Katholische Frauenbund (gegr. in den 1950 er Jahren) müssen erwähnt werden, da sie im 20. Jh. in der Pfarrei wirksame kulturelle, religiöse und soziale Impulse setzten.

 Es gibt seit 30 Jahren nun auch eine evangelische Kirche und seit neuerer Zeit auch eine evangelische Pfarrei. Aber das ist alles noch sehr jung, und ich überlasse die historische Würdigung dieses Zeitabschnitts nachfolgenden Chronisten.

Beide Pfarreien, die katholische und die evangelische, haben meiner Meinung nach sehr wohl eine Perspektive, wenn beim Strukturwandel der Gegenwart, der zweifelsfrei im Gange ist, immer auch so viele sog. Laien zupacken wie es gegenwärtig der Fall ist. Es beteiligen sich gegenwärtig ca. 250 Personen an den vielfältigen Diensten, die die Pfarrei am Leben erhalten.

 Liste der Pfarrer von Bad Abbach – ein Memento

 Um 1143 Hezel, Pfarrer in Eigelstetten

Um 1150 Werner, Pfarrer und Dechant zu Eigelstetten

1237 – 1240 Cunrad (Kunrad)

1380 Georg Tenschlinger, Chorherr zur Alten Capelle zu

Regensburg

1418 – 1422 M. Paul Wirder (Würther), gest. 10.Juli

1449 – 1457 Sighard Molitor, Chorherr zu St. Johann in Regensburg

1480 Johann Baptist Sighardt

1486 Georg Knorringer

1505 – 1521 Erhard Fabri, gest. 18. Januar 1521

1528 – 1540 Andreas Hüller, von Nabburg

1550 Wolfgang Fischer, gest. 5. Sept.1563

1571 Johann Burkard

1595 Balhasar Hendlmayr

1606 Wolfgang Sprenger

1608 Leonhard Graslfinger

1611 August Gilg

1615 – 1523 Johann Stein

1623 Mathias Gaggenmayr

1626 Wolfgang Loibl

1629 Johann Hüerner

1642 Georg Engl, gest. 25. Nov.1661

1667 – 1672 Mathias Pleimer, nachher Pfarrer zu Schambach

1673 Emmeram Hemm aus Regensburg; er wurde 1681,Chorherr zu Maria-Schnee und erzbischöflich-geistlicher Rat zu Salzburg, wie auch Pfarrer zu Lohkirchen

1681 Johann Hofmann, gest. 1686

1686 Johann Ignaz Weinberger, J. u.L.

1688 Georg Reitter, aus Landshut, gest.1693

1693 Adrian Baumgartner, J. u. L.

1695 Mathias Husch

1696 Jophann Konrad Freiherr von Lilgenau

1697 Franz Karl von Obersulz, J: u. D.,1699 Pfarrer von Hofdorf

1699 Blasius Weidner, 1706 Pfarrer zu Nittenau

1706 Johann Schmölzer, J. u. D. und Chorherr zur Alten Capelle in Regensburg; 1712 Mühlhausen/ Österreich

1712 Georg Christoph Fischer, von Regenstauf, gest. 18. Okt.1724

1724 Johann Wolfgang Kreitl, von Regenstauf, bis 1727 nur Pfarrprovisor, gest, 8. März 1752

1752 Johann Mathgias Neuhörl, aus Kumpfmühl, der Thgeologie und beider Rechte Liz., 1769 Pfarrer in Pförring, gest. 5. April 1800

1769 Martin Mayer

1795 Josef Schlemmer, von Eugenbach, gest. 18. Dez. 1813

1815 Simon Sieß, von Priesath, gest. 6. Jan.1826

1826 Johann Michael Baumgärtner, von Wolfersdorf, gest. 1. Okt. 1829

1829 Bartholomäus Holzinger, von Stadtamhof; er erbaute den jetzigen Pfarrhof (1831)

1838 – 1868 Martin Otto, gest. 19. Dez. 1868; er erbaute die jetzige Pfarrkirche St. Nikolaus (1852)

1869 – 1872 Franz Xaver Steinhauser, gest. 5. Febr. 1872

1872 – 1874 Anton Kammerseder, gest. 4. Febr. 1874

1874 – 1880 Johann Baptist Weber, gest. 20. Mai 1880

1880 – 1892 Ferdinand Kulzer, gest. 1. Dez. 1892

1893 – 1899 Johann Baptist Wißmath

1900 – 1909 Max Glas, gest. 1. März 1909

1909 – 1917 August Templ

1918 – 1930 Josef Kreger

1930 – 1951 Alois Lehner, gest. 19. Okt. 1955

1951 – 1962 Ludwig Maier, aus Rahn, ab 1962 Stadtpfarrer in Deggendorf; er erbaute die Kirche „Zur Heiligen Familie“ mit Pfarrheim

1962 – 1981 Adof Pauly, aus Regensburg (Dompfarrei); er erbaute 1967 den neuen Kindergarten. 75

1981 – 2004 Siegfried Felber

 

Fußnoten:

 [i] Vgl. Diözesanmatrikel 1998, S. 63

 [ii] Vgl. Verena Hoffmann, Michael M. Rind. Die drei Vorgängerbauten der St. Nikolaus – Kirche. o.D.

 [iii] Johannes Martinus Reiher, Bericht an die Churfürstliche Regierung in Straubing 1756, Archiv des Marktes

Bad Abbach, II. Beachte: In Übereinstimmung damit setzt auch die Diözesanmmatrikel von Rgbg das

Erscheinen des hl. Rupert in Bayern um 580 fest. Die Diözesanmatrikel von 1916 verweist dieses Ereignis

erst in die Mitte des 7.sc.

 [iv] Akten von St. Emmeram: Pez I. 275 (Anamodi Lib. II.Cap.XV). In: Fasszikel Eiglstetten, Aufsatz von

Pfarrer J. Hiendlmeyer, Poikam v.5.9.1934, Pfarrarchiv Bad Abbach

 [v] Akten von St. Emmeram : Pez I. 69. In: A.a.O.

 [vi] Akten von St. Emmeram: Quellen u. Er. I. 80/81 Schenkungsbuch St. Emmeram. In: a.a.O.

 [vii] Vgl.Diözesanmatrikel 1998 , S. 63

 [viii] Vgl.LThK Bd.8 Sp.558 und Bd.6 Sp.993, Herder- V., Freiburg 1960

 [ix] Vgl.LThK Bd.5 Sp.1328, Herder V.,Freiburg 1960

 [x] Vgl.Diözesanmatrikel 1998, S. 63

 [xi] Vgl. Angüner, Fritz. Abbacher Heimatbuch. MZ- Druck, Regensburg 1973 , S. 54

 [xii] Bayerisches Hauptstaatsarchiv München. Regensburg St. Emmeram Urk.112/1 (Päpstliches Privileg von 1266 Juni 9. 200/2 (Verkauf der Vogtei über die Kirche in Abbach von 1298 Mai 23). 212 (Bestätigung des

genannten Verkaufs von 1306 Jan. 14 ) bzw. 1486 Okt. 11 (Vereidigung des Georg Knoringer)

Juni 9. 200/2 (Verkauf der Vogtei über die Kirche in Abbach von 1298 Mai 23). 212 (Bestätigung des genannten Verkaufs von 1306 Jan. 14 ) bzw. 1486 Okt. 11 (Vereidigung des Georg Knoringer)

 [xiii] Vgl. Diözesanmatrikel 1998. S. 63. Bay. HStA . Brief vom 15.07. 2002

 [xiv] Bezüglich Niedermünster: Regesta:Gemeindearchiv Bad Abbach .Sign.8.3.1. Verfasser vermutlich ein Landgerichtsschreiber von Abbach vor 1803 Bez.Weltenburg :Sammelurkunden I. Vergabe des Spentackers. 1750. Sign. 8.3.1 und 8.4.2 ( II.3) Bez. Prüfening : Inventurbuch Churfürstl. Markts Abbach 1795 -1800. Sign. 9.3.2 Nachlaß F.X.Koller Bez. St.Emmeram: Notizen – Buch über die kath. Pfarrei Abbach, ab 1762. Pfarrarchiv Abbach Emmeram Hemm. Zehent – Hausregister Pfarrei Abbach, 1673 . Pfarrarchiv Abbach

 [xv] Diözesanmatrikel. Regensburg 1880

 [xvi] Diözesanmatrikel Regensburg 1916

 [xvii] Diözesanmatrikel Regensburg 1880, XVIII

 [xviii] Diözesanmatrikel 1998, S.63

 [xix] Notizen- Buch der katholischen Pfarrei Abbach.Transskription des Neuhörl-Textes.Pfarrarchiv Abbach.

 [xx] Vgl.Gandershofer, Chronik des Marktes und Badeortes Abbach. Reprint 1986, S.116.

 [xxi] Akt im Diözesanarchiv Regensburg Sig, 42

 [xxii] Notizen – Buch der Kath. Pfarrei Abbach. Eintrag des Pfarrers Barth. Holzinger Pfarrarchiv Bad Abbach

 [xxiii] Diözesanmatrikel 1998, S. 63 f

 [xxiv] Agenda 2. Pfarrarchiv von Bad Abbach

 [xxv] Beschreibung der Pfarrei Abbach durch Pfarrer Josef Schlemmer.Diözesanarchiv Regensburg Sign.82

Beschreibung des Marktes Abbach von 1827, Gemeindearchiv Sign. 8.3.1 Regesta

 [xxvi] Beschreibung der Pfarrei durch Pfarrer Martin Otto. Diözesanarchiv Regensburg Sign .82

 [xxvii] Beschreibung der Pfarrei durch Pfarrer Bathoplomäus Holzinger. Diözesanarchiv Regensburg Sign. 82

 [xxviii] Schematismus der Diözese Regensburg, Pfarrer Josef Kreger

 [xxix] Schematismus der Diözese Regensburg, Pfarrer Alois Lehner

 [xxx] Schematismus der Diözese Regensburg. Pfarrer Adolf Pauly

 [xxxi] Notizen-Buch über die katholische Pfarrei Abbach, Eintrag Pfarrer Neuhörl, Pfarrarchiv

 [xxxii] a.a.O. Eintrag Neuhörl-Transskription

 [xxxiii] Beschreibung der Pfarrey Abbach durch Pfarrer Martin Otto.1861.Diözesanarchiv Regensburg,Sign.82

 [xxxiv] Notizen- Buch der katholischen Pfarrei Abbach, Eintrag Pfarrer Neuhörl, Pfarrarchiv

 [xxxv] Protokoll der Akkords- Aufrechnung vom 3. August 1851.Aus:Rechnung der Marktgemeinde Abbach 1851/52. Marktarchiv Bad Abbach. Sign. 7.2.1.c

 [xxxvi] Gemeindeausschußbeschlüsse der Marktgemeinde Abbach1904 – 1914

 [xxxvii] Protokollbuch des Gemeindeausschusses 1915 – 1926

 [xxxviii] Abschrift der Urkunde über die Errichtung eines Frühmeßbenefiziums etc 147o.Aus den Verhabdlungen des historischen Vereins für den Donaukreis, 1. Jg.,4.Heft, Regensburg 1832. Marktarchiv Bad Abbach, Sign. 8. 4.2. (II,3a)

 [xxxix] Schreiben des Abtes Anselm Godin von St. Emmeram v.25.2.1733. Archiv des Marktes Bad Abbach. A.a.O.

 [xl] Schreiben der königlichen Regierung des Regenkreisesdas Frühmeßbenefizium und das Schulbenefizium betreffend vom 21.1.1818. a.a.O

 [xli] Verschiedene Urkunden und Listen das Frühmeß- und Schulbenefizium betreffend.Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. 4.7.1.b

 [xlii] Abschrift des Stiftungsbriefes von 1564. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. 8.4.2 ( II,1)

 [xliii] Brief des Bürgermeisters Michael Scherer von Abbach an das königlich bayerische Generalkommissariats des Regenkreises v. 15.April 1816. Archiv desMarktes Bad Abbach .Sign.8.4.2 ( II,3a)

 [xliv] Diözesanmatrikel 1998, S. 64

 [xlv] Notizen-Buch der kath. Pfarrei Abbach, Pfarrer Neuhörl – Transskription. Pfarrarchiv Abbach

 [xlvi] Regesta um 1800, vermutlich Landgerichtsschreiber von Abbach. Archiv des Marktes Abbach. Sign 8.3.1

 [xlvii] Erbrechtsbrief Abschrift über den Hof zu Eiglstetten. Saal-Buechl von dem Hochw.Herrn Emeram Hem so ab 1673 bis ad annum 1681 zu Abach Pfarrer gewest zusammengeschriben. Pfarrarchiv Bad Abbach

Notizen- Buch der kath. Pfarrei Abach. Teil Transskription Johann Neuhörl. Pfarrarchiv Bad Abbach.

 [xlviii] Siehe Regesten. Archiv des Maektes Bad Abbach. Sign 8.3.1 Brief des Archivpflegers Dr. Alfons Kraus vom 19.06.2002 an das Hauptstaatsarchiv München. Brief des HStA München an Dr. Alfons Kraus vom 15.7.2002. Archiv des Marktes Bad Abbach.Akt Archiv Gandershofer,Chronik. Reprintausgabe der Erstauflage von 1832. SS.16,17,21,26,62. Heimatverein Bad Bad Abbach,1986

 [xlix] Vgl.Hubensteiner, Benno.Bayerische Geschichte.Süddeutscher Verl. München 1980 S.185

 [l] Vgl.a.a.O. S. 188

 [li] Vgl.a.a.O. S.20 ff

 [lii] Vgl.a.a.O. S.207

 [liii] Notizen – Buch der kath. Pfarrei Abbach. Teil Neuhörl S. 9. Pfarrarchiv Bad Abbach

 [liv] Vgl. Baudenkmäler Bayerns, Landkreis Kelheim. S.80-105

 [lv] Vgl. Diözesanmatrikel Regensburg 1860. S.192, Rechnung der Erzbruderschaft Corporis Christi 1753 – 1807. Archiv des Marktes Abbach. Sign.9.3.1

 [lvi] Vgl. Diözesanmatrikel Regensburg 1916, S. 626:

 [lvii] Vgl. Diözesanmatrikel 1998,S. 63

 [lviii] Zehent – Verstiftung 1673 Emmeram Hemm. Pfarrarchiv Bad Abbach.

 [lix] Merkbuch des Johann Wolfgang Kreitl 1740 – 1764. Pfarrarchiv Bad Abbach

 [lx] Notizen- Buch der kath. Pfarrei Abbach, Notizen Pfarrer Holzinger.1829-1836. Pfarrarchiv Bad Abbach

 [lxi] Brief des Pfarrers Josef Schlemmer vom 31.7.1797 an das Ordinariat Regensburg über die Sache mit dem Frümesser. Archiv der Gemeinde Bad Abbach. Sign. 8.4.2 (II,3a)

 [lxii] a.a.O. / Brief des Pfarrers Josef Schlemmer vom 30.7.1797 an den Magistrat von Abbach, die Frühmesserstelle auf ihn zu übertragen. Archiv der Gemeinde Bad Abbach. Sign. s.o.!

Vertrag zwischen dem Pfarrer Mathias Neuhörl und dem Magistrat von Abbach wegen der Besetzung der Frühmesserstelle durch ihn selbst 1754. Archiv des Narktes Bad Abbach. Sign. s.o. !

 [lxiii] Bittgesuch des Magistrats von Abbach an den Bischof von Regensburg um einen vom Pfarrer unabhängigen Frühmesser.6.3.1778. Archiv der Gemeinde Bad Abbach. Sign. s.o. Gesuch des Bürgermeisters Scherer von Abbach an das königl. bay. Generalkommissariat des Regenkreises, wenn es schon nicht anders geht, das Frühmeßbenefizium in ein Schulbenefizium umzuwandeln. 15.4.1816. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. s.o.! Angebot des Bürgermeister Scherer von Abbach, den Schulbenefiziaten vom Kriegsdienst und anderen Lasten freizustellen, wenn man nur einen Frühmesser bekäme. 16.6.1817. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign.s.o.!

 [lxiv] Bischof Anton Ignaz an den Rat von Abbach wegen der zu geringen wirtschaftlichen Basis für den Frühmesser.9.4.1778. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. s.o.! Bischof Anton Ignaz an den Rat von Abbach. Wegen mangelnder wirtschaftlicher Basis. 31.3.1785. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. s.o.! Brief des Magistrats von Abbach an das Ordinariat in Regensburg, man werde an der Bitte festhalten. 23.3.1805

 [lxv] Notizen-Buch der Kath.Pfarrei Abbach, Verfasser unbekannt. Um 1780. Archiv der Pfarrei Bad Abbach

 [lxvi] Brief des Bischofs Josef Konrad von Regensburg vom 31.Juli 1797 an den Rat von Abbach. Archiv des Marktes Abbach. Sign.wie oben.

 [lxvii] Vgl.Hubensteiner. Bayerische Geschichte. 220 -258, Schadensbeschreibung Protokoll für den Königlich Baierischen Markt Abbach vom Juni 1809. Archiv des Martes Bad Abbach. Sign.8.2.3 ( X,7)

 [lxviii] Aus dem Brief des Pfarrers Martin Otto von Abbach vom 9.3.1842 an das bischöfliche Konsistorium. Pfarrarchiv von Bad Abbach.

 [lxix] Schreiben der königl. bayerischen Regierung v. Niederbayern an das bisch. Ordinariat Regensburg vom vom 5.11.1847. Diözesanarchiv Regensburg Sign. 85 Anl.7

 [lxx] Brief des königlichen Landgerichts Kelheim an die Pfarrkirchenstiftung und Bauverwaltung Abbach die Kostenvoranschläge betreffen vom 10.2.1852. Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. 7.2.1.c

 [lxxi] Beschreibung der Pfarrei Abbach von Pfarrer Martin Otto, 1861. Diözesanarchiv Regensburg, Sign.82

 [lxxii] a.a.O.

 [lxxiii] Brief des Marktes Abbach an das Sekretariat des Gauamtsleiters der NSV in Bayreuth vom 17.5.1938 Archiv des Marktes Bad Abbach. Sign. 7.2.1.a.a

 [lxxiv] Pfarrer Alois Lehner. Religiöse Bräuche in der Pfarrei Abbach. 1932. S. 7. Pfarrarchiv Bad Abbach 75 Angrüner, Fritz. Abbacher Heimatbuch, Markt Bad Abbach, 1973, S. 123 f.

 Primärliteratur

 Akten, Urkunden Matrikeln und Chroniken aus

Hauptstaatsarchiv München

Staatsarchiv Landshut

Diözesanarchiv Regensburg

Marktarchiv Bad Abbach

Pfarrarchiv Bad Abbach

 

Sekundärliteratur

Gandershofer. Chronik des Marktes Abbach

Hubensteiner. Bayerische Geschichte

Angrüner. Heimatbuch von Bad Abbach 1973

Lexikon für Theologie und Kirche Bd.5 und 8