1777 war Max III. Joseph kinderlos gestorben. Mit ihm erlosch die altbayerische Linie der Wittelsbacher. Das Kurfürstentum Bayern war verwaist und man hielt Ausschau nach einem erlauchten Erben. Wie man hoffte, sollte Karl Theodor aus der Pfalz die Lösung bringen. Sollte er sich als ein Reinfall entpuppen?

Den Abbachern – es war zur Kurfürstenzeit sogar das Doppel-b beim Ortsnamen Abach dahingesiecht – standen keine guten Zeiten in das Haus. Karl Theodor verdanken wir zwar die Felsensprengung am Ortsrand für den Ausbau der Straße nach Augsburg, aber sonst brachte er den Ort wegen seines verschwenderischen Lebens- und Regierungsstils in seinen 22 Jahren oft an den Rand des finanziellen Abgrunds. Das schwante unseren Altvätern schon bald nach seinem Regierungsantritt und sie reagierten mit dem einzig wirksamen Mittel, der Sparsamkeit:

Ich zitiere wörtlich:

„Bei der untertänigsten Huldigung hätte man neue gelbe und schwarze Fahnen haben sollen. Und da die vorhandenen blau und weißen schon sehr alt und fast unbrauchbar waren, hat man sie einfach schwarz und gelb färben lassen.

Als sich heuer die Regierung aber wieder was Neues einfallen ließ, hat man einen neuen weiß und blauen Taffenten machen lassen müssen und 1 ½ Ellen weißen und 1 ½ Ellen blauen Taffent a. 1 Gulden 30 Kreuzer gekauft.“ (Von schwarz wieder zu blau färben konnte vermutlich nicht bewerkstelligt werden! A.d.V.)

Da empfand man es schon als Schlag in die Marktfinanzen: Für die Trommelbändchen musste man 18 Kreuzer ausgeben, eine Wachsleinwand über die Fahne schlug mit 34 Kreuzer zu Buche, für Fahnennähen gab man 12 Kreuzer aus, dem Sattler für die Anfertigung des Futterals und Annagelns der Fahne inclusive Nägeln 38 Kreuzer, für das Anstreichen der Fahnenstange und der Trommeln 45 Kreuzer, für weiß-blaue Federbüsche der 25 paradierenden Bürger 1 Gulden und 48 Kreuzer.

Eigentlich war das viel zu viel, denn kurz vorher musste man die hölzerne Feuerspritze reparieren lassen und den abgebrannten Markt Hals, Gars und Nittenau unterstützen; bald darauf folgte mit dem gleichen Schicksal Pfeffenhausen, was zusammen 5 Gulden 45 Kreuzer kostete.[1]

[1] Cammerrechnung des Churfürstlichen Markts Abach de anno 1779, S. 69-70.