Nach meiner Kenntnis benutzten die Abbacher Brauereien die Keller nicht in Kumulo und im Allgemeinen als Eislager. Wenn jemand die Keller als Eis- und Bierlager für die Sommerszeit nutzte, war es der anliegende „Obere Koller“ und seine Vorgänger, die der Reihe nach alle vollkommen bekannt sind.

Der „Untere Koller“ hatte seinen eigenen Eiskeller (Siehe Eingang Römerstraße, nahe Jungferngassl!). Auch die Brauerei Kraml im Markt hatte einen eigenen Keller. Gerbl entstand erst später, Maier, später Dirigel/Schreiner war von den aktuellen Felsenkellern zu weit entfernt. Der Vorrat an Sommerbier, auch Winterbier, war nicht so immens, dass man externe Keller brauchte. Es wurde in der Regel auf einer Tafel an der Straße angezeigt, wenn das Bier „reif“ war. Dann wurde es unmittelbar und fortwährend konsumiert. Verdorbenes musste weggeschüttet werden. Die Kontrollen waren sehr streng. Bier wurde nicht lange gelagert. So berichten vorhandene Akten.

Zur Napoleonischen Zeit Abbachs (1807 – 1813) war das Bier auf den Bauernhöfen, wo es auch gebraut wurde (Komunbrauereien), gelagert, und wurde von dort eimerweise requiriert (z.B. Weichs und Gemling).

Außerdem spielte im uralten Abbach das Bier keine so große Rolle. Das hauptsächlichste Getränk war im Uralt-Abbach der Wein. Das Bier galt als Notlösung nur, wenn der Wein wegen des schlechten Wetters nicht gedieh. Der Ausschank von Wein und Bier war streng geregelt. (Siehe Freiheitslibell von 1335, Gandershofer Reprint S.41 und 42, Anhang S.108).

Das Bier löste hier zu Lande den Wein als Hauptgetränk erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts ab. Dann gingen an den Jurahängen die Weinberge ein, und es wurde hauptsächlich Hopfen angebaut und geerntet.

Was die Brauereien gemeinsam hatten, war der Hopfenspeicher auf dem Boden des ehemaligen Landrichterhauses später „Meierisches Hofgut“ auf dem Friedelberg (nach 1810) (heute Schulbruck). Wegen des gemeinsamen Hopfenlagers gab es unter den Bräuern viel Streit. Wie hätte das mit dem Bier geendet?

Zu den Felsenkellern fand ich während meiner Zeit als Archivar (2000 – 2013) nur einen einzigen Hinweis in den Akten. Es war eine handschriftliche Quartierliste vom 22. Mai 1754 (Badeaufenthalt der Landesmutter Maria Anna) in der von einem „Hofkeller mit drei Nebenkellern und deren Zurichtung an Brettern“ die Rede ist (Siehe mein Buch S. 460, 2. Spalte, 1. Absatz) Der Begriff „Hofkeller“ müsste analysiert werden. Die alten Abbacher glaubten – und das war lebendige Tradition – dass es nach der rückwärtigen Ziegelwand weiterginge zur Burg, dass der Keller zur Hofhaltung des Landrichters auf dem Berg gehörte und nicht zum Badanwesen, das natürlich auch über ausgedehnte Ländereien verfügte.

Niveausenkungen und gelegentliche – Einbrüche, auf dem oberen Friedhof in Fortsetzung der Richtung des Felsenkellers, sowie Wasserlöcher nach starken Regenfällen ebendort, könnten diese Meinung bestätigen.

 

Die Herkunft der Ziegel für den Felsenkeller wurde einmal problematisiert. Da sei daran erinnert, dass es für Peisenhofen im 16. Und 17. Jahrhundert, und sicher schon früher, eine staatliche Ziegeleigerechtigkeit gab, die im 18. Jh. der Markt Abbach kaufte. Könnten die Ziegel nicht von dort stammen?

Heute hat der Markt Bad Abbach vor die Felsenkeller eine Stützmauer errichtet. Der Berg über den Kellern ist zu einer Art Galerie ausgebaut. Was mit dem Areal vor der Stützmauer geschieht, steht heute noch nicht fest.