Naturkatastrophen kündigen sich nicht erst lange vorher an. Wir werden von ihnen überrascht, und es ist schlimm, wenn wir nicht vorbereitet sind.

In der Bürger Versammlung am 30.11.2009 im Kurhaus verkündete Bürgermeister Wachs, dass die Dammpläne 2010 verwirklicht würden.

Es könnte uns Schlimmes ins Haus stehen, wenn das Projekt aus Geldmangel „geschoben“ werden müsste. Es gibt dafür ein Beispiel:

Im Jahre 1784 brach eine dunkle Unheilsnacht über Abbach herein. War das Jurameer zurückgekommen? Meterhohe Fluten und dichte Eisschollen überschwemmten den Ort. Es gab überhaupt noch keinen Damm, darum konnten sich die Naturgewalten ungehindert austoben.

Der Giebel der Marktkirche wurde eingedrückt, und weil das restliche Mauerwerk der Kapelle

ausgewaschen war, musste der ganze Bau dem Erdboden gleich gemacht werden. Man holte einen Maurermeister aus Schierling und einen hiesigen Zimmermeister, die den Schaden besichtigen und begutachten sollten.[1] Die Kirche sollte zum Frommen der Bürger schnell wieder entstehen.

Schon 1785 wird berichtet: „Für die Ausbesserung der Uhr auf der neuen Marktskirche wurden 7 Gulden 30 Kreuzer bezahlt. (.) Für die Anfertigung des Uhrschilds bekam der Maler 6 Gulden 24 Kreuzer.“[2]Wenn der Turm stand, stand bestimmt auch die Kirche wieder!

Auch das Rat- und Schulhaus war so ramponiert, dass man es neu mit Mörtel „verwerfen“ musste. Die Gemeinderegistratur stand fast ganz unter Wasser. Deshalb hat man dem Marktschreiber zwei Maß Holz bewilligt, damit er die Akten am Kaminfeuer so schnell wie möglich trocken bekam. Die unter Wasser gestandenen Bücher mussten in Kelheim neu gebunden werden.[3] Der ganze Ort bot ein Bild der Verwüstung: Bürgerhäuser, Gemeindebauten, Gräben, Wege, Brücken und Stege boten den Anblick des Grauens. Man konnte dies aus eigener Kraft finanziell nicht schultern und musste im ganzen bayerischen Land um Spenden bitten.

Gar so schlimm könnte es nun doch nicht noch einmal werden, aber man sollte Ähnliches nicht für ganz unmöglich halten!

PS. Am 12.08.2010 sind nach Meldung der MZ die Arbeiten am Donaudamm begonnen worden. Jedenfalls erfolgte der sog. erste Spatenstich durch die Offiziellen. Die Maßnahme soll 2 Millionen kosten, wovon die Gemeinde 200 000 € treffen.

[1] Kammerrechnung 1784, S.39.

[2] Kammerrechnung 1785, S. 32v.

 

[3] Kammerechnung 1784, S. 51