Folgendes Bild ist eine Luftaufnahme von Abbach aus den Jahren 1905 bis 1910 von S.O. her.[1] Der Burgberg war noch öd und kahl! Ein Ratsprotokoll vom 28. April 1879 berichtet zwar, dass Bürgermeister Koller den kahlen Burgberg auf eigene Kosten habe eingrünen lassen, vor allem zur Kochstraße hin.
Aber so schnell ging es mit dem Wuchs von Bäumen und Sträuchern wiederum auch nicht! Das Protokoll berichtet zwar , dass die Pflanzaktion bereits am 8. und 9. März 1878 und am 12. und 13. März 1879 erfolgt sei. Den Bürgern sei – so heißt es – empfohlen , dieses Geschenk an die zukünftige Generation gebührend zu pflegen.[2]
Doch, was um meine Kinderzeit ( bis 1940) noch so romantisch schien und selbstverständlich zum Ortsbild gehörte, bedurfte nach und nach einer schmerzhaften Korrektur. Der grüne Segen war zu sehr in das Kraut geschossen! Den Kirchturm und Hungerturm hätte man bald nicht mehr gesehen.

Luftbild zwischen 1905 und 1910
Luftbild zwischen 1905 und 1910

Kulturschnitt, Fällung von altersschwachen Riesen, Fällung nach Schädlingsbefall, Zersiedelung, Wegesicherungspflicht zwangen zur Ausdünnung. Die Verkehrsregelung an der B 16 in S.W. z.B. und die Sichtverhältnisse ebendort zwangen zur Fällung zahlreicher Buchen.
Die Methoden und Mentalität der Landwirtschaft, Klimatische Wechseljahre und Veränderungen könnten ungeahnte Folgen haben.. Ist zu befürchten, dass alles endet, wie es begonnen hat?
In meiner Schulzeit mussten wir gelegentlich – eigentlich immer wieder – einen Aufsatz zum Thema „Der Maler Herbst“ schreiben. Buntes Laub war zu sammeln und in dicken Büchern zu pressen, damit man es hernach im Kunstunterricht zu Collagen aufkleben konnte. Als ich später zur Frühlingszeit im Auto aus der Ferne in meinen Heimatort fuhr, freute ich mich über das Zartgrün der Buchen und anderen Laubbäume, die vom Aumeier-Weiher bis nach Oberndorf an den Jurahöhen die Straßen säumten. In der Herbstsonne leuchtete alles jeweils in kräftigem Goldgelb, und man hatte seine helle Freude an diesem Anblick!
Als ich jedoch dieser Tage (Oktober 2012) unterwegs war, für folgende Bilddokumentation Fotoszu knipsen, hatte ich unerwartete Probleme:
Weil die Ortsbebauung mächtig über die Talschüssel hinausgeschwappt war, sind z. B. Schlehenhecken und Heckenrosen an Feld-Rainen und -Böschungen rund um Bad Abbach weitgehend verschwunden. Auf dem gesamten Burgberg fand ich nur mehr eine einzige mächtige Buche! Kastanienbäume sind rar geworden! Wegen ihrer weitausladenden Kronen, für die im kleinen Hausgrundstücken kein Platz ist, wurden die meisten von ihnen gekappt, und an eine Neupflanzung dachte kaum einer.
Nur in großen Biergärten sind sie noch erwünscht und man wirbt mit ihrem kühlenden Schatten in der Sommerhitze. Weil sich offenbar dieser Prozess nicht stoppen lässt, halte ich es fast für notwendig, den Ist- Bestand zu dokumentieren, dass man sich später daran erinnern kann.

Ahorn und Pfaffenkäppchen am Kühberg
Ahorn und Pfaffenkäppchen am Kühberg