Durch Zufall fand Franz Hagl bei Aufräumarbeiten im Bad Abbacher Pfarrhof mehrere Hefte mit Aufzeichnungen eines Martin Berghammer, ein Vorfahren des heutigen Bräu Hans Berghammer. Dieser Martin Berghammer führte über den Ort eine Art Tagebuch. Die Aufzeichnungen beginnen im Jahr 1801.

Er schildert viele Vorgänge im Ort, beschreibt das Wetter und berichtet von den Ernten, besonders der Hopfenpreis wird von ihm jedes Jahr erwähnt. Auch in der damaligen Zeit schwankte der Hopfenpreis zwischen 10 und 200 Gulden, genau so wie heute, rauf und runter.
Die Jahre 1804 bis 1809, zur Zeit der Besetzung durch die Franzosen, brachten dem Ort schwere Tage und Wochen. So schreibt Martin Berghammer im Jahr 1809: Dieses Jahr im Monat März wurden die Mönchsklöster aufgelöst. Die Geistlichen in Pension gesetzt. Die Abhängigkeit vom Kloster Prüfening erlosch. Weiter schreibt er: Am heiligen Weihnachtsabend kamen die Franzosen, da war die ganze Nacht keine Ruhe -musste die ganze Nacht Speis und Trank, Holz und Stroh zutragen und gehorchen. Um das ganze Dorf waren Feldwachen aufgestellt. Über den Berg mussten die ganze Nacht die Feldwachen mit Holz und Stroh, sowie Speis und Trank versorgt werden. Manche Häuser wurden beraubt. Da wusste man nichts von einer Christnacht. 1809, der Krieg zwischen Franzosen und Österreichern. Die ganze Gegend war voll von freundlichen und feindlichen Soldaten. Man wusste nicht, wo man die benötigten Sachen hernehmen musste. Den Landleuten wurde das Vieh aus dem Stall gestohlen und geschlachtet. Am 24. April wurde das Dorf geplündert. Die bewachten oder versteckten Sachen haben sie meistens auch gefunden. In diesem Jahr gab es auch einen fürchterlichen Eisstoß. Der Eisgang ging hinter dem Dorf (Krautfeld) herunter -Obstbäume und Gärten wurden schrecklich hergenommen – besonders die Gärten in der Herrengasse.
1811 war warmes Sommerwetter und ein vollständiges Weinjahr. Lange wurde vom Elferwein gesprochen. Der Hopfenpreis war 60 bis 70 Gulden je Zentner.
1818 wurde zwischen Oberndorf und Abbach beim sogenannten Stumpfstein (Krauskurve) der Weg aus dem Wasser gebaut und befahrbar gemacht, wo vorher nur ein Fußweg war. Die Leute mussten vorher, wenn sie mit dem Fuhrwerk nach Abbach rollten, über den Hinterberg – Hochsetter -fahren. Die Gemeinde musste dem Hochstetter Bauer eine gewisse Zahlung leisten. Das Jahr 1823 hatte einen besonderen Eintrag. Es gab viel Obst – besonders Spendling (Spilling) -Verkaufspreis 100, 180, ja sogar 200 Stück für 1 Kreuzer in Regensburg. Sie wurden von Händlern bis Passau, Straubing, Landshut und so gar München geliefert. Als Transportmittel wurden die Spillinge in Körben mit Zillen nach Regensburg auf den Markt gebracht. Mancher sagte: „Wenn doch das Obst bald zu Ende wäre.“
Am Sonntag, dem 5. Juli 1846, wurde für den Fährbetrieb über die Donau zum 1. Mal ein Seil gespannt. Das Übersetzen über den Strom wurde damit wesentlich erleichtert. Berghammer schreibt von einem guten Weinjahr.
1847 wurde das Schulhaus erweitert. Es dürfte sich um das um die Jahrhundertwende (1900) aufgelassene Schulhaus bei der Kirche (Zengerhaus) gehandelt haben. Es wurde für die Friedhofserweiterung im Jahr 1995 abgerissen.
1848 berichtet Berghammer von einem mittelmäßigen Kartoffel- und Krautjahr, aber ein vollkommenes Weinjahr. Das letzte Mal, dass er vom Weinbau in Oberndorf berichtete.
Martin Berghammer der von 1801 bis zu seinem Tod am 4. August 1855 viel aus dem Ort Oberndorf aufgeschrieben hat. Er schrieb über das Wetter, Hochwasser, die Ernten, politische Ereignisse und sonstiges.
Die Aufzeichnungen wurden von einem Unbekannten bis zum Jahr 1874 weitergeführt. Dem Jahr, in dem in Oberndorf die Freiwillige Feuerwehr gegründet wurde.
Aus dem Jahre 1878 ist bekannt, dass die Gemeinde in ihrer Bodennutzungsliste auch 13 Tagwerk und 88 Dezimal Hopfen aufführte. Das Herrenhaus besaß auch eine dem Heiligen Leonhard geweihte Kapelle, deren räumliche Ausmaße heute noch im Erdgeschoss zu erkennen sind.